Schauen wir dem Volk doch mal ins Schlafzimmer

Ich finde es immer wieder faszinierend, dass es heute noch Staaten gibt, die meinen, es ginge sie irgendwas an, was erwachsene Menschen im gegenseitigen Einverständnis miteinander tun oder nicht tun. Und dabei sind es nicht mal nur Diktaturen, das könnte man vielleicht noch irgendwie nachvollziehen. In Michigan soll jetzt tatsächlich ein altes Anti-Analsex-Gesetz neu aufgelegt werden. Angeblich zum Schutz der Tiere, nur dummerweise umfasst das Gesetz auch den Analsex zwischen Menschen. Ändern will man das nicht, schließlich müssten ja die Tiere geschützt werden.

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AfD: Es wird Zeit für den Kampf gegen Links!

Nein, das ist nicht meine Idee, sondern die der AfD. Diese Laienpolittruppe vom rechten Rand hat nämlich ein vermeintliches Problem unseres Staates ausgemacht: Blindheit auf dem linken Auge. Oder anders gesagt: Der Linksextremismus wäre also so ein gewaltiges Problem in diesem Land – natürlich sieht die AfD jede Schmiererei an einem ihrer Büros als linksextremistische Straftat, ganz zu schweigen von den bösem Linksextremisten, die es wagen gegen die AfD zu demonstrieren. Dabei berufen sich die Politkasper doch tatsächlich auf den Focus, der ja eigentlich Teil der „Lügenpresse“ ist? Ja aber die „Lügenpresse“ ist ja immer dann prima, wenn sie zufällig mal was schreibt, was dem rechten Rand in den Kram passt.

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Nicht feiertagsfrei

Es gibt da wirklich eine Liste von Filmen, die an sogenannten „stillen Feiertagen“ wie z.B. dem Karfreitag nicht öffentlich vorgeführt oder im Fernsehen gesendet werden dürfen. Diese Liste hat die Piratenpartei jetzt mal öffentlich gemacht. Und da steht nicht nur „Das Leben des Brian“ drauf, oh nein:

Seit 1980 wurden über 700 Filme auf diesen Feiertags-Index gesetzt, darunter überraschend Kinderfilme (z.B. Max und Moritz, Nick Knatterton’s Abenteuer), Komödien (z.B. von Hallervorden, Juhnke, Mel Brooks, Monty Python), Klassiker (Der zerbrochene Krug, Feuerzangenbowle, Ghostbusters) und politische oder religiöse Kritik (Barschel – Mord in Genf?, Leben des Brian, Der letzte Jude von Drohobytsch, Animal Farm).

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Russland: Der Bock will Gärtner sein

So ziemlich jeder, der nicht gerade mit Scheuklappen durch die sozialen Netze torkelt, dürfte von dieser Geschichte aus Berlin gehört haben: Da wurde groß getönt, eine 13jährige wäre entführt und 30 Stunden lang vergewaltigt worden. Angeblich. Und die Täter waren natürlich Ausländer, Asylbewerber. Natürlich. Laut Polizei gab es wohl weder die Entführung und auch keine Vergewaltigung. Das hinderte aber einen „Journalisten“ des russischen Staatssenders „Pervij kanal“ nicht einen mehr als reisserischen Beitrag zu basteln, in dem von einer „neuen Ordnung in Deutschland“ die Rede war und es hingestellt wurde, als wäre die Vergewaltigung eine Tatsache und die Polizei würde nichts unternehmen, weil die Täter Asylbewerber wären. Im besten Fall könnte man das als Ente bezeichnen, treffender fände ich hier aber die Bezeichnung „übelste Propaganda“. Der Anwalt Martin Luithle sieht darin sogar einen Fall von Volksverhetzung und hat Strafanzeige gegen den Journalisten gestellt.

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Kritik an der aktuellen Flüchtlingspolitik – ohne Nazikeule

Jeder, der Kritik an der aktuellen Flüchtlingspolitik übt, der wird sofort in die rechte Ecke gestellt – das erlebe ich täglich!“ Ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich solche Sachen lesen muss. Man könnte nun meinen, mit einem Minimum an Fähigkeit zur Selbstkritik müsste diesen Menschen doch klar sein, dass es wohl vielleicht an einem selbst liegen könnte. Jetzt mal ehrlich, wenn mir jeden Tag Menschen sagen, dass das, was ich da sage rassistische Kackscheiße ist, dann muss ich doch irgendwann auch mal auf die Idee kommen, dass meine Art mich auszudrücken wohl irgendwie mindestens missverständlich sein könnte? Oder nicht?

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Bärendienst

Als wären die Ereignisse der Silvesternacht in Köln nicht so schon schlimm genug, nein, jetzt steht auch noch der Verdacht im Raum, dass die Polizeiführung hier möglicherweise gelogen haben könnte. Was die Motivation angeht liegt natürlich der Verdacht nahe, dass man versucht haben könnte, eine mögliche Beteiligung von Flüchtlingen zu verschweigen bzw. zu leugnen, um die bereits aufgeheizte Stimmung gegen Flüchtlinge nicht noch weiter anzuheizen… Das wäre dann wohl ein klassischer Fall von „Bärendienst“ :( 

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Da hat sich die AfD mal wieder zum Gespött gemacht…

Jetzt mal ehrlich: Man kann und konnte den Piraten allerlei vorwerfen, angefangen bei Unprofessionalität, öffentlich ausgetragenen Streitereien usw. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass sich Piraten in so einer Konsequenz ständig selbst zum Idioten gemacht haben, wie es die AfD tut. Klar, es gibt auch genug Piraten, die sich lächerlich gemacht haben, aber immerhin behauptet die AfD ja, sie würde für „das Volk“ sprechen, wäre gar die einzige Partei, die noch Politik für „das Volk“ machen würde – dadurch steigt die Fallhöhe ein ganzes Stück.

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