Contentklau? (Update)

Seit gestern gibt es in der heilen Welt der Blogs wieder mal eine Diskussion über böse Geldmacher… Gesehen gestern beim Schockwellenreiter, die Kommentare und Trackbacks verfolgt und mir die Seite der vermeintlichen Contentklauer mal angesehen.
Meiner Meinung nach ist die Aufregung etwas übertrieben – da nimmt jemand Geld dafür, Feeds verschiedener Quellen zu sammeln und als Mail per IMAP zur Verfügung zu stellen. Letztlich eine andere Form eines RSS-Readers oder nicht? Abgerechnet wird nach Anzahl abonnierter Feeds – sehe ich auch kein Problem. Was anderes wäre es, wenn zum Beispiel konkret für bestimmte Feeds Geld verlangt würde. Wenn also für das Abo des Schockwellenreiter-Feeds 3,50 Euro abgedrückt werden müssten. Aber so? Warum soll so ein Service nicht angeboten werden? Die Idee RSS-Feeds in IMAP-Ordner zu sortieren ist doch gar net mal schlecht – ich werde zwar weiterhin bei NetNewsWire bleiben, aber es soll ja doch Leute geben, denen das ganze RSS-Zeug alleine schon deswegen zu kompliziert ist, weil sie dafür ein neues Programm installieren müssen. Und es steht doch auch jedem mit genug Zeit und Geld frei, so einen Service selber for free anzubieten (als Basis könnte ja das Skript rss2mail herhalten 😉 ).
Wie auch immer, es kann ja jeder selber entscheiden, ob er den Leuten von izyNews seinen Feed für den Service zur Verfügung stellen möchte – wie man izyNews – oder auch andere – vom eigenen Feed aussperrt verrät Kristian in seinem Blog.

Update: Das Thema lässt nicht nach, und ich habe mich heute morgen mal gefragt, wie viele der Blogger, die hier verbal auf izynews eindreschen sich deren Service eigentlich mal angesehen haben? Beispielsweise schreibt Udo Vetter dazu:

Für ein paar Euro kriegt der Nutzer die Inhalte per E-Mail. Natürlich ohne genauen Hinweis oder Zugriff auf die Originalseite.

Stimmt aber nicht. Natürlich steht in den Nachrichten die Quelle, genau so wie der Link zum Original-Artikel.
Ja, ich habe mich tatsächlich mal angemeldet, um mir das anzuschauen. Und ich kann die ganze Aufregung immer noch nicht verstehen. Okay, die Herrschaften von izynews hätten mal vorab anfragen können, ob das direkte Anbieten eines Feeds zur Konvertierung über das izynews-Verzeichnis genehm ist. Nicht so toll gelaufen, aber doch auch kein Grund, gleich so ein Fass aufzumachen.
izynews ist nichts weiter, als der (in der Bedienung ziemlich umständliche) Versuch, den Mail-Client zum RSS-Reader zu machen. Und man kann sagen was man will: die Idee ist erst mal gar nicht blöd. Zentral auf dem Server werden die Feeds verwaltet und man kann von beliebigen IMAP-Clients aus zugreifen (z.B. Handy) oder auch über ein Webinterface. Leider ist die Umsetzung der Idee bei izynews nicht so der Bringer… Und nach der ganzen Aufregung in Klein-Bloggersdorf ist erst mal abzuwarten, was bei izynews weiter passiert – ob da überhaupt noch was passiert.