Sven Giegold von den Grünen will also den Einzug von Martin Sonneborn für die Partei Die Partei in das EU-Parlament verhindern, zumindest aber möglichst lange hinaus zögern. Denn er wolle „Witze auf Kosten der Steuerzahler“ verhindern.
Dumm nur, dass Martin Sonneborn gewählt wurde, ob einem das nun gefällt oder nicht. Und die Ankündigung „die EU wie ein kleiner südeuropäischer Staat melken“ zu wollen ist vielleicht nicht nett, aber immerhin ehrlich. Ernsthaft jetzt, Die Partei hat nie behauptet, ernsthafte Politik machen zu wollen und trotzdem wurde sie von genügend Wählern gewählt. Das kostet jetzt eine Menge Geld, vielleicht richtig viel Geld, wenn es wirklich zur monatlichen Rotation kommt, aber es gibt nun mal genügend Wähler, die das so wollten.
Auch wenn man es für einen schlechten Witz halten mag, gewählt ist gewählt, da muss man durch – das gilt auch für die EU-Abgeordneten der NPD und der AfD. Die sind nun mal gewählt, gefällt mir auch nicht und die sind nicht mal annähernd halb so witzig wie Martin Sonneborn, dafür aber deutlich gefährlicher für die Demokratie. Aber sie sind gewählt, das muss man hinnehmen (gerne auch zähneknirschend) und sie politisch bekämpfen, damit sie beim nächsten Mal eben nicht mehr gewählt werden. So funktioniert Demokratie. Und wäre „Witze machen auf Kosten der Steuerzahler“ tatsächlich ein Grund, Abgeordnete aus Parlamenten zu entfernen, dann müssten wohl in allen deutschen Parlamenten einige Abgeordnete ihren Hut nehmen. Denn Dinge wie der Flughafen in Berlin, die neue Elbphilharmonie, Stuttgart 21 oder der 4. Museumspavillon sind eindeutig Witze auf Kosten der Steuerzahler. Schlechte Witze zwar, aber das war kein Kriterium, oder?
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