Pirat sucht Partei

piratenpartei-logoSeit der Bundestagswahl gibt es mal wieder einige Rück- und Austritte bei den Piraten. Leider betrifft das in sehr vielen Fällen genau die Menschen, die engagiert und aktiv sind waren und auch noch Ahnung von ihren Themen haben. Und immer öfter fallen in den Gründen für diese Rück- und Austritte Wörter wie „Mobbing“, „Intrigen“, „hintenrum“. Es hören also Menschen auf Politik in der Piratenpartei zu machen, weil irgendwelche Flachpfeifen, Trolle und Blockflötengesichter es nicht ertragen, dass andere Menschen gute Arbeit leisten. Und da man gute Arbeit nur schlecht kaputt reden kann, attackiert man dann eben die Personen, die diese Arbeit machen. Aber immer schön hintenrum. Und so sorgt man dafür, dass diese Menschen die Lust verlieren und der Piratenpartei den Rücken kehren.

Das ist nicht nur ein Verlust für die Piratenpartei, sondern ein Verlust für die Politik insgesamt. Solche Menschen sollten weiter Politik machen. Wirklich, das sollten sie. Und es ist ja nicht so, dass für Piratenthemen bei allen anderen Parteien alles hoffnungslos wäre (bei einigen aber schon). Immer wieder kommt man zu der Erkenntnis, dass es zum Beispiel in der SPD einige Ansätze im Bereich Netzpolitik gäbe, auf denen man aufbauen könnte, wenn es denn nur mehr Menschen dort gäbe, die diese Themen antreiben und daran arbeiten. Es wäre doch also ein Gewinn für alle, wenn engagierte Ex-Piraten zu solchen Menschen würden, die Piratenthemen in anderen Parteien beackern. Es wäre zumindest besser, als ein kompletter Rückzug dieser Ex-Piraten aus der Politik. Und so verbreiten sich vielleicht Themen wie Transparenz, mehr Bürgerbeteiligung, Schutz von Bürgerrechten nicht nur, aber auch im Netz und andere so langsam dann vielleicht in anderen Parteien. Wäre doch schön…

Klar wäre es natürlich viel besser für die Piratenpartei, wenn die oben erwähnten Flachpfeifen, Trolle und Blockflötengesichter einfach die Partei verlassen würden und dann auch die aufhören würden mit ihren dämlichen Spielchen und dafür diejenigen bleiben, die aktiv, engagiert und an Themen und Teamarbeit interessiert sind, statt an irgendwelchen Ego-Trips. Leider halte ich das aber inzwischen für ziemlich unwahrscheinlich, dass diese „Piraten“ diesen Weg tatsächlich gehen (und nein, wer versucht andere mit Mobbing und Intrigenspinnereien fertig zu machen, der ist meiner Meinung nach kein Pirat, daher sind die Anführungszeichen an dieser Stelle genau richtig).

Soweit mal eine grobe Zusammenfassung dessen, was bei verschiedenen Gesprächen in den letzten Tagen und Wochen so rum kam. Und da kam mir die Idee von „Pirat sucht Partei“. Eine Art „Partnerbörse“ für wechselwillige Ex-Piraten und solche, die es werden wollen, um eine neue Partei für sich zu finden und da weiter zu arbeiten. Müsste nur mal wer bauen. Aber gegen Ende des Jahres habe ich ja Zeit für so was…

18 Comments

Joachim Hummel

Wenn diese vielen Nichtsnutze einfach mal das demokratische Recht nutzen würden, was sie immer nur bei den anderen einfordern, das Maul zu halten und sachlich und ohne EGO-Trips aktiv mitzuarbeiten wäre es sinnvoll. Ich wurde ebenfalls massiv angegriffen nur weil ich erwähnt hatte dass ich Mitglied bei den Piraten bin (und es auch bleiben werde) kam dann “Ah Gott willst denn mit denen ” usw. teilweise massiv unter die Gürtellinie ging …

Ich finde mich in Deinem Artikel in vielen Stellen wieder und es macht echt keinen Spass. Eventuell müsste man sich Contra Formeln zusammenbauen die dann bei passender Gelegenheit wie aus dem Maschinengewehr aus dem Mund kommen um andere echt mal so richtig über das Maul fahren zu können.

Carsten Dobschat

Ach, Anfeindungen von außerhalb der Piratenpartei sind doch egal, ehrlich. Aber schlimm sind die internen Anfeindungen, das bei vielen herrschende Grundmisstrauen gegen jeden, der bereit ist zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen, dieses „wer sich in den Vorstand wählen lässt ist grundsätzlich böse und führt schlimmes im Schilde“. Besonders spassig wird es dann, wenn sich Leute mit dieser Einstellung in einen Vorstand wählen lassen und diesen dann von dieser Position heraus sabotieren… ach ja…

Carsten Dobschat

Nur funktioniert das alles nicht, wenn wir nicht den von uns gewählten Leuten und den von ihnen Beauftragten gewisse Entscheidungen überlassen. Man kann nicht jeden organisatorischen Furz basisdemokratisch entscheiden, denn dann kommt keiner mehr dazu inhaltlich zu arbeiten. Und wenn ein Skandal gemacht wird aus der einfachen Tatsache, dass eine Wahlparty 2013 von der dafür Beauftragten genau so organisiert wird wie die Wahlparty 2012, ohne dass der Vorstand erneut jedes organisatorische Detail neu beschlossen hat, dann frage ich mich echt, was manche „Piraten“ für Ziele haben. Gemeinsame politische Ziele können es ja nicht sein…

Thomas Heinen

Ja ich kenne das selbst aus der Vorstandsarbeit. Es ist eine dünne Linie, was man als Vorstand entscheiden kann und was zu einem Shitstorm führt. Organisatorische Dinge macht man eh besser top-down. Politische Entscheidungen sind etwas anderes, aber die sind bei uns eh immer basisdemokratisch. Ich denke, das ist einfach vielfach ein Mißverständnis oder eine Empfindlichkeit an der falschen Stelle.

Carsten Dobschat

Das bin ich früher auch, aber ich habe in den letzten Wochen so einiges miterlebt… nein, gute Absichten stecken da ganz bestimmt nicht hinter. Das sieht teilweise schon nach purem Spaß am Mobbing aus.

Thomas Heinen

Du hast Dich da meiner Meinung nach aber auch zu sehr reingehangen. Am besten antwortet man auf sowas kurz, knapp und sachlich und genau einmal, wenn es geklärt ist. Weitere Eskalationsversuche ignorieren, auch wenn es schwer fällt. Was auf der Saarland-Liste abging, war kein Glanzstück. Ich sag nur Flamewar und Flamebait.

Carsten Dobschat

Das meine ich noch nicht mal (und wenn einem Dinge wie eine nicht korrekte Rechnungsstellung unterstellt werden, dann kann man das auch nicht stehen lassen). Da liefen abseits der Liste ganz andere Sachen, da sind einige Threads der letzten Tage nur die klitzekleine Spitze des Eisbergs – und die Attacke gegen mich auch nur ein Kollateralschaden, weil es darum geht andere abzuschiessen. Und ja, es geht darum bestimmte Personen abzuschiessen, es geht nicht darum irgendwas besser zu machen oder auch nur anders, es geht einzig darum bestimmte Leute abzuschiessen und fertig zu machen.

Joachim Hummel

Dann lest mal bei Marina auf ihrem Blog nach, da beschreibt sie es genauso wie Carsten Dobschat es beschreibt http://www.marinaslied.de/ es existiert einfach keinen politische Streitkultur und die Entwicklung zu einer politischen Streitkultur ist einfach nicht möglich wenn zu viele ihre EGOSau raushängen lassen wollen