Dann und wann braucht es dann doch mal ein neues MacBook. Zwar sind gerade die Pro-Geräte mit das langlebigste, was man sich als Rechner anschaffen kann, aber die Anforderungen der Software wachsen auch ständig, neue Features brauchen Power… und manchmal geht auch ein Mac kaputt.
Nach dem ganzen Ärger mit den letzten MacBooks und vor allem den Tatstaturen, hatte ich das Thema „neues MacBook“ möglichst lange aufgeschoben. Ich konnte mich mit diesen Butterfly-Tastaturen nie anfreunden, alleine schon der so gut wie nicht vorhandene Hub und die kaum wahrnehmbaren Abstände zwischen den Tasten sind eine Qual für meine mitteleuropäischen Standardwurstfinger. So war mein Standardarbeitsgerät im Büro ein älterer 27″-iMac und mein Mobilrechner ein 15″ MacBook Pro von 2015. Nachdem letzteres langsam aber sicher dahin siechte, war es an der Zeit das Setup zu überdenken. Beide Rechner wurden nun also durch ein neues 16″ MacBook Pro ersetzt.
Und um das gleich zu sagen: Das 16″ MacBook Pro hat wieder eine ordentliche Tastatur. Und eine echte esc-Taste! Yay! Danke Apple! Die Vorgänger-Tastaturen waren für mich tatsächlich ein KO-Kriterium. Ich hatte ja genug von den Geräten in der Hand, um sie einzurichten und bei den Tastaturen habe ich jedes Mal geflucht. Sehr cool ist die Touch Bar. Bislang war ich da eher skeptisch, aber ich habe ja auch nie länger an einem MacBook damit gearbeitet. Ich habe mich da ziemlich schnell daran gewöhnt. Wobei es natürlich immer davon abhängig ist, wie gut die Unterstützung der jeweiligen Anwendung ist. Einziger Nachteil: Man ist oft versucht nach dem Tippen auf der Touch Bar direkt auf dem Bildschirm weiter tatschen zu wollen – wird Zeit, dass Apple hier mal nachrüstet.
Apropos tatschen: Das Trackpad ist ja mal pervers groß, was aber die Arbeit damit auch nur einfacher und flüssiger macht.
Was die Größe des Displays angeht bin ich auch absolut zufrieden. Man kann wunderbar – auch mit externer Tastatur – damit arbeiten und ist nicht auf externe Displays angewiesen, wie es bei den 13″-Modellen der Fall ist. Ich bin ja seit einigen Jahren kein Freund von Multi-Display-Setups mehr. Die empfinde ich zwischenzeitlich als viel zu anstrengend im Vergleich zu einem einzigen großen Display. Klar, die 16″ des MacBook sind kein 27″-Display wie im großen iMac, aber groß genug. So habe ich ein Gerät, das nicht zu groß ist, um mobil genutzt zu werden und nicht zu klein als Desktop-Arbeitsplatz.
Klar, für beides gibt es bessere Lösungen: Ein 13″-MacBook Pro, das MacBook Air oder natürlich ein iPad sind mobil angenehmer aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts und ein 27″-iMac ist dagegen auf dem Desktop die bessere Lösung – aber das 16er MacBook Pro ist da ein guter Kompromiss, wenn man beides in einem Gerät möchte oder braucht.
Die Performance ist wie erwartet, in dem Fall erfüllt es die Erwartung an ein MacBook Pro mit 2,6GHz Core i7 (6 Kerne), 16GB RAM und AMD Radeon Pro 5300M mit 4GB. Der iMac Pro ist flotter unterwegs, klar, aber so viel Power braucht man eher selten – zumindest seit Apple iTunes durch deutlich flottere Einzelanwendungen ersetzt hat ?
Die Akkulaufzeit habe ich noch nicht getestet, Apple verspricht hier 11 Stunden. Sollte das hinkommen, käme ich damit wohl gut über einen Arbeitstag ohne nach einer Steckdose suchen zu müssen. Also gute Aussichten für die nächste Bahnfahrt durch Deutschland, bei der es ja nach allen bisherigen Erfahrungen gute Chancen gibt, dass sie länger als geplant dauern wird.
Was mich im Vergleich zu meinem bisherigen 2015er MacBook Pro etwas stört: Strom per USB-C/Thunderbolt. So großartig ich diese Schnittstelle an sich finde, Strom per MagSafe war einfach eine prima Idee. Ich kann mich zwar nicht daran erinnern, dass mir dieser Stecker jemals wirklich ein MacBook gerettet hat, aber es war doch ganz beruhigend zu wissen, dass man sich beim Stolpern über das Kabel zwar den Schädel aufschlagen könnte, aber das MacBook war sicher ?
Ansonsten kann ich USB-C/Thunderbolt nur begrüßen. Klar, Adapter sind doof, keine Frage. Andererseits erlaubt der Verzicht auf die ganzen verschiedenen Schnittstellen eben auch flachere Rechner und wann braucht es die Schnittstellen schon? Im Büro ist Ethernet natürlich fein und auch HDMI für einen externen Bildschirm keine doofe Idee, aber dafür hängt dann eben ein Multiadapter im Büro fest am Arbeitsplatz. Mit einem zweiten Netzteil ist es auch nur ein Stecker, den ich einstecken muss und fertig. Unterwegs brauche ich so gut wie nie irgendwelche externen Schnittstellen: Netz gibt es üblicherweise per WLAN und wenn ich dann doch mal eine SD-Card einlesen oder mein iPhone am Rechner laden will, dann habe ich eben einen weiteren Adapter in der Tasche und fertig. Der Adapter funktioniert ja auch genau so am iPad Pro. So groß ist der Adapter-Wildwuchs also gar nicht.
An der Display-Qualität habe ich nichts zu meckern, es ist hell, schön bunt und das aus so ziemlich jedem Blickwinkel. Es ist leider kein 4K-Display, es sind „nur“ 3072×1920 Pixel, wobei ich mir nicht sicher bin, ob eine höhere Auflösung einen Mehrwert bringen würde. Tatsächlich beeindruckend ist bei diesem flachen Gerät, was die Lautsprecher da raus ballern. Auf externe Boxen kann ich im Büro verzichten, wenn die Kollegen mal außer Haus sind. Umgekehrt gilt es auch für die Qualität der Mikrofone: Für Konferenzen reicht es auf alle Fälle und würde ich noch podcasten, dann würde ich Apples „Studioqualität“-Versprechen auch mal testen.
Im direkten Vergleich zum MacBook Pro 15″ von 2015 ist der 16er ein gewaltiger Fortschritt (zum Glück, alles andere wäre traurig). So im direkten Vergleich die für mich wichtigsten Punkte:
- Display: mehr Fläche, trotzdem ist das Gerät ein wenig kleiner
- Lautsprecher: nicht mehr nur okay, sondern wirklich ordentlich
- Performance: startet schneller, läuft schneller und der „schnelle Benutzerwechsel“ ist mit Touch ID wirklich rasend schnell
- Tastatur: anders, aber mindestens so gut wie die frühere
- Features: Touch Bar, Touch ID, USB-C/Thunderbolt, Space Grey als Farboption
- Größe und Gewicht: ein paar Gramm leichter, ein klein wenig kleiner, aber nicht wesentlich
Beitragsbild: Pressefoto von Apple
[…] aufgefallen ist: Das Problem tritt tatsächlich nur am iMac auf, auf meinen MacBooks, dem alten und dem neuen nicht. Da musste ich erst über einen anderen Blogbeitrag zu dem Problem […]