Am schlimmsten an der Pandemie sind weiterhin die Covidiot:innen, Leerdenker:innen und dieses ganze Pack. Auch wenn man sich in der Politik alle Mühe gibt durch nicht nachvollziehbare Entscheidungen für noch mehr Frust zu sorgen…
Die Maßnahmen nerven und es macht mich inzwischen ganz massiv kaputt, dass fast nichts mehr stattfindet, was für mich zu einem lebenswerten Leben gehört: mit Freund:innen was trinken gehen, Kino, auf Konzerte gehen, Familie und Freund:innen besuchen. Das alles fehlt und es macht das Leben mit Depressionen nicht einfacher.
Und dabei geht es mir noch gut. Andere sind seit Monaten ohne Einkommen, haben Freund:innen und Verwandte verloren, kämpfen mit Folgeschäden einer Covid-19-Infektion – dagegen sind die Einschränkungen, mit denen ich und mit mir die große Mehrheit der Menschen in diesem Land umgehen müssen einfach nur Kleinkram. Und obwohl für die meisten die Einschränkungen noch sehr überschaubar sind, rennen gefühlt immer mehr Vollidiot:innen zu „Anti-Corona-Demos“. Scheißen dort auf Masken und Abstände, erzählen hanebüchenen Unsinn, verharmlosen den Holocaust, kuscheln mit Nazis und vergleichen sich dann auch noch mit Widerstandskämpfer:innen. Jeden Tag ein neuer Tiefpunkt der Serie „Wie dumm können Menschen sein?“
Und die Politik? Die gibt sich alle Mühe, die Situation noch schlimmer zu machen. Einerseits sollen nun also die Maßnahmen gegen die Pandemie verlängert und möglicherweise auch verschärft werden. Okay, kann ich nachvollziehen, die Zahl der Neuinfektionen ist ja nun wirklich nicht auf dem besten Weg. Auf der anderen Seite aber lässt man diese Covidiot:innen auf ihren Demos machen, was sie wollen. Man soll die sich nur noch mit Personen eines anderen Haushalts treffen, aber unsere Azubis sollen ab heute wieder allesamt komplett in der Berufsschule erscheinen.
Natürlich verstehe ich, dass es nicht leicht ist in der Politik: Man muss die Wünsche und Bedürfnisse vieler Menschen unter einen Hut bringen und da sich diese Wünsche und Bedürfnisse oft widersprechen, muss man eben auch viel Kompromisse machen. Selbstverständlich ist Bildung wichtig (das bestätigt uns nicht nur Jana aus Kassel), aber sollte man dann nicht alles versuchen Bildung mit physischer Distanz zu ermöglichen, statt die Schüler:innen den halben Tag aufeinander hocken zu lassen und ihnen dann zu erzählen, dass sie sich nach der Schule aber bitte voneinander fern halten sollen? Natürlich ist das Demonstrationsrecht ein wichtiges und unbedingt zu schützendes Grundrecht, aber muss man deswegen die Covidiot:innen gegen alle Auflagen verstoßen lassen und die Gewalt bei deren Demos ignorieren? Mit der Duldung solcher Superspreader-Demos treten Politik und Polizei allen mit Anlauf in die Fresse, die sich einfach an die Auflagen halten.
Und wann akzeptieren Politiker:innen endlich, dass Viren (und auch Naturgesetze) einfach keine Kompromisse machen? Man kann mit Viren nicht verhandeln, kein „In der Schule wird nicht infiziert“-Abkommen aushandeln!
An dieser Stelle verweise ich mal kurz auf das neue Video von Rezo, der sagt darin nämlich sehr viele sehr richtige Dinge.
Die um sich greifende Dummheit ist kaum noch zu ertragen. Menschen, für die alles höhere Mathematik ist, was sie nicht an ihren Fingern abzählen können, wollen einem vorrechnen, wie harmlos Covid-19 doch sei. Andere glauben, dass irgendwas, was irgendjemand ins Netz schreibt die US-Rechtssprechung des Obersten Gerichts aufhebt – kostet schließlich 800 Euro. Und eben Gestalten wie Jana aus Kassel…
Und nicht einmal die Erfindung des Warp-Antriebs und der erste Kontakt sind ein Trost. Zwar liegt beides in gar nicht so ferner Zukunft (nur noch gut 40 Jahre), dummerweise kommt aber vorher der 3. Weltkrieg – es wird also erst sehr viel schlimmer, bevor es besser wird.
Ich bin müde. Sehr müde, vielleicht schon zu müde…
Add your first comment to this post