WordPress und Datenschutz: Emojis und Gravatare

Da schaute ich so intensiv auf die diversen Plugins und habe fast übersehen, dass WordPress schon von Haus aus Fremdinhalte einbindet. Also unter Umständen. Nämlich Emojis und Gravatare. Ich bin ja immer noch auf dabei zu versuchen WordPress jegliche Fremdinhalte abzugewöhnen – die Einführung der DSGVO ist da ja ein passender Anlass – denn wenn man in den Seiten keine Inhalte von fremden Servern einbindet – zumindest nicht ungefragt, aber dazu später mehr – dann muss man sich auch keine Gedanken darüber machen, ob diese fremden Server Menschen oder Firmen gehören, die mit den gesammelten IP-Adressen möglicherweise böse Dinge tun.

Nachdem ich mich hier also schon einmal um die Themen SPAM-Bekämpfung und Google Fonts gekümmert habe, nun zwei Dinge, die man eigentlich zuerst erledigen sollte (falls ich irgendwann mal eine Übersicht bauen sollte, dann würde dieser Artikel auf jeden Fall nach oben rutschen): Emojis/Emoticons und Gravatare.

Emojis/Emoticons

Es soll ja Menschen geben, die heute fast ausschließlich über diese kleinen Bildchen kommunizieren. Manch einer kann sich gar nicht mehr vorstellen, dass es mal eine Zeit gab, in der wir Smileys aus Textzeichen gebaut haben und sie nicht durch Grafiken ersetzt wurden. Ja, daher haben wir alten Säcke unsere Nackenschmerzen, wir musste früher nämlich immer den Kopf zur Seite legen, um die kleinen Gesichter zu erkennen, die wir aus einfachsten ASCII-Zeichen basteln mussten, wir hatten ja nichts! Zumindest keine UTF-8-Zeichensätze mit bunten Bildchen. Das sah dann wirklich so aus:

:-)

Na, erkannt? Irgendwann kamen dann Menschen auf die Idee, diese Zeichenfolgen durch Grafiken zu ersetzen. Auf diese Idee kamen auch die Macher von WordPress. Hat man die Funktion also aktiviert (was Standard ist), dann werden diese Zeichenfolgen durch entsprechende Grafiken ersetzt. Unterstützt das jeweilige Betriebssystem selbst keine Emojis, dann werden die Grafiken eben von WordPress als Grafiken eingebunden. Und weil es die ganze Sache deutlich einfacher macht, werden die Grafiken dazu einfach von den WordPress-Servern geholt. Das ist aber streng genommen pfui, weil fremder Server und IP-Adressen und so.

Emoticons an - pfui!
Emoticons an – pfui!
Emoticons aus - gut!
Emoticons aus – gut!

Also einfach im Backend von WordPress unter Einstellungen -> Schreiben den Haken bei „ Emoticons wie :-) und :-P in Grafiken umwandeln.“ entfernen und weg sind die Bildchen.

Update: Anscheinend gibt es diese Einstellung nicht (mehr) in jeder Version von WordPress, hat mich auch etwas überrascht. In den aktuellen Beta-Versionen ist sie wohl drin, in de aktuell stabilen Version nicht. Aber man bekommt die Dinger trotzdem weg. Entweder per Plugin oder durch eine kleine Ergänzung der functions.php des eigenen Child-Themes. Ich würde letztere Methode empfehlen, weil – ich erwähnte es bereits – ein Child-Theme einfach eine gute Idee ist.

Natürlich kann man weiterhin die Emojis verwenden, die das Betriebssystem bereit stellt. Doof für Menschen, die mit einem System ankommen, welches die gar nicht oder nur teilweise unterstützt, aber das sollten echt nicht mehr so viele sein – und wer jetzt hier lynx in den Raum wirft:

lynx und Emojis
lynx und Emojis

Es würde mich wundern, wenn es nicht auch Plugins gäbe, die die Zeichenersetzung mit lokal gehorteten Bildern durchführen, ich habe aber ehrlich gesagt nicht danach gesucht. Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, ich denke, dass die meisten Besucher dieses kleinen Weblogs mit hinreichend aktuellen Systemen unterwegs sind und verwende einfach Emojis. Wer Tipps für gute und auch aktuell noch gepflegte Plugins hat, die diese Ersetzungen machen, der möge sie doch einfach in die Kommentare schmeißen. Und so sind wir beim nächsten Thema:

Gravatare

Eigentlich auch eine tolle Erfindung: Man registriert sich und seine E-Mail-Adressen bei einem zentralen Dienst, hinterlegt dort für jede Adresse ein kleines Profilbild und wenn man dann im Netz irgendwo kommentiert, erscheint dann dieses Profilbild. Dadurch werden Diskussionen viel persönlicher. Und wer kein entsprechendes Bildchen hinterlegt hat, für den wird eben eines erzeugt. Klar, WordPress unterstützt diese Funktion, zu finden in den Einstellungen unter Diskussion:

Gravatare an - pfui!
Gravatare an – pfui!

Eine schöne Funktion, die aber eben leider auch wieder ungefragt Kontakt mit Drittservern herstellt, also sicherheitshalber auf der „Pfui-Liste“ landet:

Gravatare aus - gut!
Gravatare aus – gut!

Und damit sind weitere Aufrufe Richtung Drittservern abgeschaltet… als nächstes habe ich das Thema Kontaktformulare und Kommentare auf der Liste, denn auch ohne Gravatare sind Kommentare noch ein Thema beim Datenschutz.

Und nein, dies alles ist immer noch keine Rechtsberatung, ich beschreibe hier nur, was meiner unwesentlichen Meinung nach sinnvoll ist oder sein könnte. Rechtsberatung bekommt ihr bei entsprechend ausgebildeten Menschen ?

 

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One Comment

Wordpress und Datenschutz: Kommentare und Datenspeicherung › Dobschat

[…] haben und den SPAM rein lokal und datenschutzfreundlich mit Antispam Bee bekämpfen und kein Abgleich mit der E-Mail-Adressen mit Gravatar stattfindet, fällt dieser Grund schon einmal […]