Wir werden aussterben!

Echt jetzt, wir werden aussterben. Das steht fest. Zumindest die sogenannte „zivilisierte“ Welt mit ihren Smartphones und Wearables. Wir sind zum Untergang verurteilt. Nicht die Öffnung der Ehe für Homosexuelle oder der Islam werden die Geburtenraten in den tiefsten Keller drücken und das Abendland zugrunde richten, nein, das machen wir schon selbst.

Der normale Weg, um Nachwuchs zu zeugen ist Sex zwischen Mann und Frau, insoweit haben die Gegner der Eheöffnung absolut Recht. Das wäre alles auch kein Problem, denn so lange es genügend Männlein und Weiblein gibt, die Spaß daran haben gemeinsam ihre Genitalien zu benutzen und dabei auf Verhütung verzichten, wird es auch Nachwuchs geben. Vielleicht weniger Nachwuchs als bisher, was aber auch nicht so schlimm wäre, schließlich gibt es reichlich Menschen auf der Erde.

Lokomotivfueher-zu-jungWir wissen also: Sex führt zu Kindern, die Wahrscheinlichkeit steigt mit der Häufigkeit des Verkehrs und man hat häufiger Sex, wenn man Spaß dabei hat. Soweit ganz logisch. Den Spaß am Sex kann man steigern, wenn man mit dem Partner bzw. der Partnerin darüber spricht, was Spaß macht und alles. Wir kennen das noch, aber zukünftige Generationen werden dieses Wissen wohl verlernen, so wie Zugführer heute nicht mehr wissen, dass Lokomotiven früher mit Dampf angetrieben wurden. Ohne Smartphone werden zukünftige Generationen einfach nicht mehr wissen, wie sie poppen sollen. Aus und vorbei die Zeiten, in denen zwei Menschen einfach nur gemeinsam ihre Genitalien so benutzt haben, wie es ihnen einfiel.

In Zukunft werden Smartphone und „sex wearables“ den Menschen erklären, wie sie am besten miteinander koitieren. Zumindest ist diese Entwicklung zu befürchten, wenn sich die Idee von Lovely Inc durchsetzen sollte – schließlich können viele heute schon nicht mal mehr das kleine Einmaleins ohne Taschenrechner.

Was wie ein harmloses Sexspielzeug aussieht (Cockring mit Klitoris-Stimulator), ist zusätzlich vollgestopft mit Messtechnik und Bluetooth. Getragen wird es – natürlich – beim Sex und dann wird gemessen was das Zeug hält, an das Smartphone übermittelt und analysiert. Wie lange dauerte der Verkehr, die Geschwindigkeit(!), wie viele Kalorien wurden verbrannt usw. Und dann kann man sich das alles auswerten lassen und erhält Anleitungen, welche Stellungen man doch mal probieren solle und viele Tipps, damit der Sex besser würde. Ernsthaft:

lovely-daten

Ich bin ja wirklich ein Fan von mehr oder weniger unnützen Technikkram, aber in dem Punkt bin ich noch ein wenig altmodisch. Die beste Art das Sexleben mit meiner Partnerin zu verbessern scheint mir immer noch das persönliche Gespräch mit ihr und nicht „Ficken nach App-Anweisung“. Echt jetzt. Und nein, ich hatte auch nie nach dem Sex den Gedanken „Hey, heute war ich aber schnell, das waren doch mindestens 30km/h. Wenn ich das nur messen könnte!“.

Knapp einen Monat ist noch Zeit, die Crowdfunding-Kampagne zu unterstützen und dazu beizutragen, dass zukünftige Generationen ohne App nicht mal mehr richtig Vögeln können werden. Außerdem: Der Akku in dem Ding soll gerade mal 7 Stunden halten – das ist doch lachhaft. Da will man sich ein schönes Wochenende machen und noch bevor es richtig los geht, ist dem Ding auch schon der Saft ausgegangen… 😉

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