Was bin ich froh, dass ich schon seit einigen Jahren nicht mehr SPD-Mitglied bin. Wäre ich es noch, wäre ich auch noch automatisch Juso und das wäre mir dann doch zu peinlich. Die Jusos Papenburg haben sich mal einen richtig tiefen Griff ins Klo gegönnt. Und sie sind auch noch stolz drauf. Ich zitiere mal meinen Beitrag auf Kamikaze-Demokratie:
Die Jusos Papenburg sind ganz stolz! Und Spiegel online berichtet. Quelle hat nämlich die Klamotten von Lonsdale aus dem Programm genommen, weil die Jusos darauf aufmerksam gemacht haben, “dass Lonsdale-Kleidung vorwiegend von Rechtsradikalen getragen wird. “Die Buchstabenkombination NSDA dient dabei als Erkennungszeichen unter Gleichgesinnten”, erklärt Juso-Sprecherin Jane Küwen.”
Liebe Jusos, wo wart Ihr in den letzten Jahren? Habt Ihr mitbekommen, dass Lonsdale gegen dieses Image angeht? Und das offenbar auch erfolgreich… Nein, habt Ihr nicht mitbekommen, was? Mal schauen, was die Rechtsabteilung von Lonsdale dazu sagt…
Mehr zu diesem tiefen Griff ins Klo gibt es bei Medienrauschen und im NPD-Blog.
Hm, wird Zeit, dass ich mir ein paar Lonsdale-Shirts kaufe…
Update: Inzwischen haben die Jusos eine Stellungnahme veröffentlicht. Diese Stellungnahme… nun… es fällt schwer einen Fehler zuzugeben, ich weiss, aber die Stellungnahme ist lachhaft.
Wir wissen, dass die Firma “Punch” aus Neuss, die die Marke “Lonsdale” in Deutschland vertreibt, sich darum bemüht, die Marke vom Image als “rechter” Ausstatter zu befreien. Wie Sie vielleicht mitbekommen haben, hat “Punch” in der Oberlausitz ein multikuturelles Festival organisiert, sowie Initiativen gegen Rechtsextremismus mit kostenlosen “Lonsdale”-T-Shirts ausgestattet und einem afrikanischen Fußballteam die Trikots gesponsert. Das ganze läuft unter dem Slogan “Lonsdale loves all colours” ab. Darüber hinaus hat sich “Punch” von den Verträgen mit 14 unerwünschten Händlern in Deutschland befreit.
Soso, dass wissen sie also. Klar, wurde ihnen nach ihrer Aktion oft genug gesagt – da hätte man vielleicht vorher mal recherchieren sollen, oder?
Dennoch ist nicht zu leugnen, dass die Marke “Londale” gern von Rechtsextremen getragen wird. Fotos und Filmaufnahmen nicht nur von Demonstrationen der Braunen belegen dies in immer wieder. “Lonsdale” sieht sich als Opfer einer Vereinnahmung durch rechte Schläger und distanziert sich so oft es geht von der rechten Szene. Das ist aus unserer Sicht natürlich vorbildlich.
Warum ist das nicht zu leugnen? Quellen? Belege? Fotos und Filmaufnahmen? Auf denen tragen die aber auch extrem oft Jeans von Levis, Schuhe von Doc Martens und Rangers – wo bleiben die Beschwerden gegen diese Firmen? Und überhaupt, erst letzt Woche habe ich so einen rechten Dummbeutel bei Fielmann ‘ne Brille kaufen sehen! Und bei real,- haben kürzlich welche Bier gekauft, so wie ich es gesehen habe war es Becks… da habt Ihr echt noch viel zu tun…
Und übrigens: Lonsdale sieht sich nicht nur als Opfer, Lonsdale ist das Opfer. Das Opfer der Vereinnahmung durch rechte Idioten und zusätzlich das Opfer einer unüberlegten Kampagne der Jusos Papenburg.
Dennoch möchten wir darauf hinweisen, dass sich auch die Firma “Quelle” bewusst gemacht hat, dass es zwar ein Programm gegen das rechte Image der Marke gibt, die Träger der Kleidung jedoch durchaus zu einem gehörigen Teil dem rechten Spektrum zuzuordnen sind. Da “Quelle” offenbar nicht bereit ist, sich das Image einer rechtsgerichteten Kundschaft zuzulegen hat die Geschäftsführung beschlossen, die Marke aus dem Programm zu nehmen. Wenn man dies weiß, kann man wohl kaum davon sprechen, dass die Jusos nun zu Unrecht die Marke “Lonsdale” zusammen mit den Medien in Misskredit zu bringen versuchen. Das passiert schon in ausreichender Form durch die TrägerInnen der Kleidung bei rechtsextremen Veranstaltungen selbst.
Klar, nee, die Jusos haben überhaupt nichts getan. Nein. Die Jusos Papenburg haben natürlich darauf aufmerksam gemacht, welche Anstrengungen Lonsdale unternimmt, die rechte Kundschaft los zu werden, ist klar…
Die Jusos Papenburg, die diese Aktion durchgeführt haben, wollten lediglich den Zugang zu rechten Identifikationsmitteln erschweren. Es ging den Jusos dort in keinster Weise darum, der Marke “Lonsdale” zu schaden. Wir sind uns der Seriosität des Unternehmens durchaus bewusst. Dennoch erachten wir es für sinnvoll, den Zugang zu rechten Identifikationszeichen (wie eben auch das “NSDA” inmitten des “Lonsdale”-Schriftzuges) zu erschweren und eine kritische Auseinandersetzung mit diesen Identifikationssymbolen innerhalb der Bevölkerung zu bewirken.
Ach so ist das, Ihr wollt also, dass Lonsdale den Namen ändert? Name weg, “NSDA” weg und alles ist gut? Seid Ihr noch ganz knusper? Kann es sein, dass Ihr bei Euren Sitzungen zu viel kifft? Oder zu wenig? So ganz richtig im Kopf seid Ihr meiner Meinung nach nicht mehr…
Das Kopfschütteln bekomme ich nicht mehr los…
Und noch was: Quelle will die Entscheidung, Lonsdale-Produkte aus dem Sortiment zu nehmen noch mal überdenken. Sehr gute Entscheidung…