Benutzer(un)freundlichkeit von Weblogs

Christoph macht sich da so einige Gedanken zum Thema “Weblogs und Benutzerfreundlichkeit”. Das Ergebnis seiner Überlegungen: für den “Normalo-Surfer”, der mit Weblogs nicht viel am Hut hat ist der gewohnte Aufbau eines Weblogs eher undurchsichtig und einiges, wie die Tagcloud gleich gar nicht mehr nachvollziehbar. Fazit: man sollte sich überlegen, das eigene Weblog “Surfer 0.5”-kompatibel zu gestalten.
Oder man sieht es wie Boje:

Ich bin da vielleicht etwas hart, aber die Navigation in Blogs ist nicht schwer zu begreifen und wenn der Groschen gefallen ist, sind sie eine hervorragende Quelle für Informationssuchende. Einfache Formel wäre demnach: Lesen-Denken-Handeln.

Der richtige Weg liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen und das macht es gleich doppelt schwer: einerseits eine Navigation und Gestaltung, mit der auch Nicht-Blogger zurecht kommen, andererseits aber nicht auf die Vorteile von Blogsystemen verzichten. Das Thema ist nicht neu und kommt immer wieder – die Lösung ist also offensichtlich noch nicht gefunden.

10 Comments

Peter Hogenkamp

Sehr einverstanden. Wir stellen fest, dass einerseits unsere Zugriffszahlen zwar sehr erfreulich wachsen, aber andererseits bekomme ich auch immer wieder das Feedback: “Ich war auf Euren Blogs, aber hab’s nicht recht kapiert.”

Natürlich kann man argumentieren, die Leute seien einfach zu doof und sollten sich gefälligst einlesen, wie wir es auch alle mal getan haben, man kann ja immer arrogrant und ignorant sein, aber damit verschenkt man einfach potenzielle Wiederholungsbesucher, und die sehe ich nicht nur als “Zugriffszahlenvieh”, sondern auch als ein breiteres Publikum für das Medium Blogs generell.

Wir überlegen uns daher ernsthaft, uns bei Gelegenheit als parallele Einsiegsmöglichkeit einen “magazinigeren Anstrich” (Florian Steglich gerade per GTalk) zu geben.

Wenn es Leute gibt, die dazu an einem Ideen- und später Erfahrungsaustausch ionteressiert sind: immer kommen.

Andreas Klein

Auch wenn ich mich vielleicht unbeliebt mache: Wenn gewisse Subjekte es schaffen, einen Blog und die Benutzeroberfläche zu begreifen, müsste es jeder halbwegs intelligente Mensch auch können!

So, jetzt bestelle ich mir was bei “Pizza Max”! wink

@Andreas Klein: es ist ein Irrtum, zu glauben, daß gewisse Subjekte es geschafft haben, ein Blog und die Benutzeroberfläche zu verstehen. Das hat nur insoweit funktioniert, indem diesen Subjekten eigene Tags gewidmet wurden.
Der Artikel von Christoph bringt die Sache auf den Punkt. Er beschreibt genau das, was ich in meinem Blog auch beobachtet habe. Die allermeisten Surfer benutzen Google, und nicht Technorati. Und der Normalsurfer verhält sich genau so, wie es Christoph beschrieben hat.
Das mag für die meisten Blogger ziemlich ernüchternd sein, aber wenn man diesen Umstand kennt, dann eröffnen sich dadurch auch einige Möglichkeiten.
Um mal ein Beispiel zu bringen: ich habe in meinem eigenen Blog über eine Firma berichtet, welche ein Gewinnspiel mit “Autos ohne Dach” veranstaltet. Leute, welche sich bei Google über die Firma, oder das konkrete Gewinnspiel informieren wollen, stoßen fast zwangsläufig auf meinen Artikel. Und natürlich hat sich die betreffende Firma so verhalten, wie es leider derzeit üblich ist (jedoch bis jetzt erfolglos). Den unauffälligen Link in den Kommentaren haben dann auch nur Blogger erkannt, was mir ganz recht war.
Ja, und dann soll es auch noch Blogs geben, bei denen der RSS-Feed nicht so ganz mit der Webseite übereinstimmt….
Ganz frei nach dem Motto eines schwedischen Möbelhauses: “Entdecke die Möglichkeiten!”

Spannend. Ich hab da jemanden, der sich gerade vor einigen Tagen ein Notebook zugelegt hat und DSL hat und keinen blassen Schimmer hat. Ich lass den mal auf ein paar Blogs los und werd beobachten was passiert.
Meine Prognose: In diesem Blog (Dobschat.de) wird er trotz Kenntlichmachung die Anzeigen als Inhalt deklarieren und sich “verlaufen” (lost in Hyperspace).

Ich will jetzt hier keine Pro oder Contra Werbung Diskussion starten, also bitte nicht Missinterpretieren!

Genau das hatte ich nämlich heute am Telefon, als ich dem guten Mann erklären sollte wie er einen Routenplaner im Netz bedienen soll. Das ergebnis war, dass er sich ca. 50 Seiten ohne Inhalt (=weisse Seiten) ausgedruckt hat.

Usability ist ein schönes Wort und denen, die sich (mehr oder weniger) permanent im Netz bewegen bereitet auch eine “schwierige” Navigation so schnell keine Probleme. Und was ist mit den ganzen (Millionen und Abermillionen) DAUs?
(Ich verwende diesen Begriff normalerweise nicht, weil er grundsätzlich Quatsch ist und nur zeigt, dass man selbst keine Ahnung hat – die Blogger (z.B.) werden aber wissen, was ich meine)

@Peter: ich bekomme zwar dieses Feedback nicht so direkt, aber indirekt: Leute, die per Google-Suche auf einzelne Artikel kommen klicken immer wieder die Überschrift des Artikels (warum auch immer) oder in meinem Beitrag über das iTunes-Forum stellen sie direkt ihre iTunes-Fragen…  Wie man das lösen kann? Weiss nicht, müsste ich wohl mal darüber nachdenken…

@Andreas: nicht Weblogs, sondern Google bzw. Suchfunktionen kann er bedienen – nimmt man ihm diese Möglichkeit, dann bekommt er echte Probleme…

@Princo: ja, der Ikea-Spruch passt schon ganz gut – aber zumindest für alle, die mit ihrem Weblog mehr Menschen und vor allem auch Nicht-Blogger erreichen wollen ist es schon wichtig zu überlegen, wie sie da so ein Mittelding schaffen.

@Dr.Thodt: Bleibt nur die Frage: wie kann/soll man es besser machen? Muss überhaupt jeder Blogger sein Weblog so machen, dass auch jeder damit klar kommt?

Nee, muss nicht. Aber ich glaube doch, dass viele Blogger (ich will mich da selber nicht ausschließen) den Blick nicht unbedingt für die Leute schärfen, die noch nie auf einem Blog gewesen sind. Ich werd demnächst mal ein Experiment starten und darüber schreiben. Vielleicht ist das Ergebnis ja interessant?

@Dr.Thodt: es soll sogar Blogger geben, die sich überhaupt keine Gedanken um irgendwelche Leser machen und einfach nur so für sich selber schreiben wink Aber Experimente sind immer interessant smile

@Peter: Und die Ergebnisse veröffentlichen?

Peter Hogenkamp

Mal sehen, was rauskommt. Manchmal (aber sehr selten) kommt auch nichts Gescheites raus. Im Prinzip aber: sicher.

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