Die Musikindustrie fordert immer weitere Verschärfungen des Urheberrechts – dies wäre nötig im Interesse der Künstler und der Gesellschaft. Eine Reihe von Künstlern hat schon mehr oder weniger deutlich gesagt, dass sie ihr Interesse doch ein wenig anders gelagert sehen. Und warum es nicht im Interesse der Gesellschaft ist erklärt Jochen Haller in seiner Dissertation “Urheberrechtsschutz in der Musikindustrie: Eine ökonomische Analyse”.
Die kurze Zusammenfassung bei Golem:
Um es vorwegzunehmen: Haller kommt zu dem Schluss, dass die Gesellschaft von einem strengeren Urheberrecht nicht profitieren würde. Zwar sei es nicht möglich, ein bestimmtes Schutzniveau zu empfehlen, das wohlfahrtsoptimal ist. Für eine derartig genaue Festlegung fehlen vor allem empirische Daten, etwa darüber, welche Kosten der Musikindustrie bei der Herstellung von Musik tatsächlich entstehen. Doch könne generell gesagt werden, dass ein “moderates Niveau an Urheberrechtsschutz wohlfahrtsoptimal ist”, wie Haller schreibt. Da aber das deutsche Urheberrecht bereits jetzt eines der strengsten der Welt ist, würde eine Verschärfung wahrscheinlich zu Wohlfahrtsverlusten führen.
(via Schockwellenreiter)