Russland: Der Bock will Gärtner sein

So ziemlich jeder, der nicht gerade mit Scheuklappen durch die sozialen Netze torkelt, dürfte von dieser Geschichte aus Berlin gehört haben: Da wurde groß getönt, eine 13jährige wäre entführt und 30 Stunden lang vergewaltigt worden. Angeblich. Und die Täter waren natürlich Ausländer, Asylbewerber. Natürlich. Laut Polizei gab es wohl weder die Entführung und auch keine Vergewaltigung. Das hinderte aber einen „Journalisten“ des russischen Staatssenders „Pervij kanal“ nicht einen mehr als reisserischen Beitrag zu basteln, in dem von einer „neuen Ordnung in Deutschland“ die Rede war und es hingestellt wurde, als wäre die Vergewaltigung eine Tatsache und die Polizei würde nichts unternehmen, weil die Täter Asylbewerber wären. Im besten Fall könnte man das als Ente bezeichnen, treffender fände ich hier aber die Bezeichnung „übelste Propaganda“. Der Anwalt Martin Luithle sieht darin sogar einen Fall von Volksverhetzung und hat Strafanzeige gegen den Journalisten gestellt.

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