Kleines Update

Inzwischen ist ein bisschen was passiert, seit ich den etwas ausführlichen Beitrag zu meinen Depressionen geschrieben habe. Es haben sich ziemlich viele Menschen bei mir (wieder) gemeldet. Selbst Menschen, die schon vorher wussten, dass ich Depressionen habe, waren mittelmäßig bis sehr überrascht, wie schwer die sind.

Die Kurzfassung: Die neuen Medikamente wirken langsam und mir fällt es dadurch zum Beispiel deutlich leichter das Gedankenkarussel zu stoppen. Konkrete Suizid-Gedanken hatte ich schon eine ganze Weile nicht mehr und ich verlasse häufiger wieder freiwillig das Haus, um zu Beispiel ins Kino zu gehen („Ant-Man and The Wasp: Quantumania“ – mein Marvel-Fanherz hat da ein wenig geblutet, aber das ist eine andere Geschichte). Was viel wichtiger ist: Ich habe inzwischen einige private Dinge geregelt, die schon viel zu lange unerledigt rumlagen und andere sind auf dem Weg geregelt zu werden.

In Sachen Therapie sieht es auch gut aus (zumindest empfinde ich das so, aber ich bin da jetzt auch nicht wirklich objektiv), aber natürlich ist das auch nach einigen Wochen noch am Anfang. Tipp: „Ich bin mit einem E-Scooter gefahren“ ist im Rahmen einer Psychotherapie fast nie die erwartete Antwort auf die Frage „Wie haben Sie es überhaupt bis hierhin geschafft?“. Zu den anderen Fragen schreibe ich vielleicht irgendwann mal was.

Es gibt natürlich immer noch Tage, an denen es mir mies geht und es mir eigentlich schon zu anstrengend ist im Bett liegen zu bleiben. Es sind aber nur noch einzelne Tage und kein Dauerzustand mehr. Auf dem richtigen Weg scheine ich also zu sein. Nicht zu vergessen: Ich habe auch wieder die Haare schön… bunt.

Am wichtigsten ist aber: Danke denen, für die „Ich bin da für dich“ nicht nur eine hohle Floskel ist.

Beitragsbild von Dan Fador via Pixabay

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