Liegt vielleicht auch daran, dass ich nicht ganz fit bin, vielleicht auch an den Themen in Klein-Bloggersdorf der letzten Wochen und im Rest der Welt, aber irgendwie fehlt mir im Moment echt die Lust hier was zu veröffentlichen. Es ist nicht so, dass es nix gäbe worüber ich schreiben könnte – im Gegenteil. Themen gibt es mehr als genug, aber irgendwie… hmm… stand gar nicht bei den Nebenwirkungen… “Blogunlust”… Fehlen des Blogtriebs (Blogido?) oder doch eher so was wie eine blogtile Dysfunktion? Trifft es vielleicht eher. Gibt es da auch blaue Pillen für? Viagra für’s Blog? Es liegen ja durchaus einige Artikel-Entwürfe auf der Platte, aber ich bekomme sie einfach nicht hoch ins Blog.
Hatte vorhin noch ein sehr interessantes Telefonat, ging um ein neues Projekt, das ich seit einiger Zeit testen darf und bei dem ich auch einige Ideen mit einkippen durfte. Ja, so ein Web 2.0-Dingens mit social und überhaupt, aber mir gefällt es wirklich gut (liegt sicher auch daran, dass eine Reihe meiner Anregungen so schnell umgesetzt wurden) – darüber würde ich ja echt gerne was schreiben. Geht aber nicht. Das Ding ist noch im geschlossenen Alpha-Test und ich hatte versprochen, dass ich nix darüber blogge bevor es nicht online ist. Naja, bis dahin kann ich mir ja Gedanken zum Disclaimer für den Artikel machen… Vielleicht ist es auch besser, wenn ich derzeit hier nicht so viel veröffentliche – ich bin ja sonst auch schon gerne ein wenig zynisch, aber inzwischen hat es ein Niveau erreicht bei dem ich mich selber zeitweise unausstehlich finde. Und dazu gehört schon was, normalerweise halte ich mich doch wirklich für einen liebenswerten Kerl und nehme mir so schnell nix übel.
13 Comments
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Bleib ruhig. Ich habe mir wegen akuter Unlust an politischen Themen am letzten Wochenende auch blogfrei genommen. Zumindest im Farliblog.
Schau Dir doch mal professionelle Journalisten an. Selbst die haben oftmals nicht so eine Schreibfrequenz wie mancher Blogger und nehmen sich trotzdem auch Auszeiten. Warum sollen wir da besser sein?
Hör mir bloss auf mit Politik… so viel kann und will ich gar nicht fressen, wie ich im Moment kotzen möchte (hm, es steht noch ein Salat im Kühlschrank). Wenn ich an den Schäuble und seine Pläne denke, dann kommt’s mir in einem Tempo hoch… deswegen habe ich mir auch das Lesen der Zeitung auf dem Klo abgewöhnt – in beide Richtungen gleichzeitig entleeren ist mir dann doch zu arg…
Und Journalisten? Na die werden ja dafür bezahlt zu schreiben – und jetzt erzähl mir bloss keiner was von wegen Werbung, für so einen Stundenlohn würde kein Journalist morgens sein Bett verlassen. Nee, echt nicht.
Ach und ruhig bleiben? Ich bin ja ruhig, für meinen Geschmack sogar zu ruhig… ich kann mich ja nicht mal richtig über so idiotische Aktionen wie Schäuble als Linuxtag-Schirmherr mehr aufregen… nicht mal über die bescheuerten Entschuldigungen, warum das ja nicht so schlimm sein soll und gar nicht so gemeint sei. Die haben doch echt einen an der Klatsche. Und wenn seit 100 Jahren der Innenminister traditionell der Schirmherr war – manchmal muss man eben mit Traditionen brechen… Apropos brechen, ich habe schon wieder zu viel an Schäuble gedacht…
Siehst Du, überlass die politische Kritik den Leuten mit den robusteren Mägen.
Oder wie wärs mit dem Thema ‘Ist warmes Wasser für Hartz-IV-Empfänger eine Regelleistung?’? Wenn man sowas liest, da kommt einen die blanke Wut hoch und ich hab mich dazu geäußert…:
http://www.sozialticker.com/hartz-iv-warmes-wasser-aus-wand-muss-arge-zahlen_20070510.html
http://scollie.de/?q=node/28
Manchmal frage ich mich ernsthaft, ob Kritik da noch ausreicht…
Es ist mitterlweile ja tatsächlich so, dass man nicht so viel essen kann, wie man kotzen möchte, man hat einen Beitrag zu einem Thema noch gar nicht ganz fertig, da kommt der nächste Brüller… wenn das mal nicht System hat.
Aber es gibt auch positive Nachrichten.
Was Du brauchst, ist das neue “Machine Head”-Album.
(Nein, ich werde nicht von irgendwem bezahlt.)
Ich spiele seit gestern Mittag Luftgitarre im Bürostuhl.
Blogunlust ist eine weit verbreitete Unpässlichkeit unter Bloggern. Am Besten, man kuriert sich gründlich aus. Dann wird das auch wieder. Technische Neuanschaffungen in Form von Hard- oder Software (vulgo Spielzeug) sollen den Heilungserfolg maßgeblich beeinflussen.
pantoffelpunk: positive Nachricht? Ich weiss ja nicht… Wie war das mit Datenschutz usw.? Und in dem Fall gilt es nicht mehr? Ja, ich habe auch ein wenig gegrinst, aber wenn man da mal drüber nachdenkt…
@Lars: Tipp notiert…
@switchpack: nein, neues Spielzeug ist derzeit nicht drin… weder finanziell noch zeitlich… okay, wenn ich nicht mehr über 200 Euro im Monat für Comics ausgeben würde, dann vielleicht… aber ich will nicht auf meine Schundhefte verzichten
Dir fehlen ein paar zusätzliche Ideen zum Bloggen. Nun, manchmal weiss man gar nicht, wie nahe das Interessante liegt.
Wenn jemand so erfrischend sagen kann, dass er sich selbst normalerweise sehr gut auszuhalten vermag, so macht mich das z.B. neugierig.
Ist nämlich nicht selbstverständlich und wird meist nur so daher gesagt.
Wie weit hilft bloggen dabei?
Wie wichtig ist dabei Resonanz? Anerkennung?
temporäre blogunlust ist doch normal…man muss sich einfach zwingen weiter zu machen. auch wenn man mal was schreibt, was man nicht so toll findet. das ist übrigens auch eine übung beim creative writing: morgens nach dem aufstehen sofort 15 minuten am stück schreiben. ohne nachzudenken, ohne abzusetzen. wenn einem nichts einfällt, schreibt man halt ne viertel stund das einem nichts einfällt. irgendwas kommt dann nach oben. ein kleiner gedanke, oder so. also keine panik: blogunlust is nix schlimmes und geht wieder vorbei. weiter schreiben, weiterschreiben, wei terschreiben.
@nilz
Jetzt verstehe ich, wie Journalismus funktioniert.
@Thinkabout: das Problem sind nicht mal die Ideen… und bloggen hilft mir nicht dabei es mit mir auszuhalten – zumindest denke ich das Und zum Thema Resonanz… tja… da könnte ich jetzt viel zu schreiben, aber dazu steht schon reichlich was im TextMate-Fenster und der Inhalt dieses kommt hier ins Weblog
@nilz: sei bloss froh, dass ich nicht alles, was bei solchem Drauflosschreiben entsteht hier veröffentliche