Nein, wir haben keine Probleme, wirklich nicht. Reinhard Bütikofer investiert einen vierstelligen Betrag, aber weniger als 5.000 Euro, um sich verschiedene Studien zum Thema 3D-Drucker auf 20 Seiten zusammenfassen zu lassen und schafft es dann zielsicher und punktgenau Forderungen aufzustellen, die mit den akuten Herausforderungen beim 3D-Druck meilenweit entfernt sind. Oder um heise zu zitieren:
Die Studie zeige, dass diese neuen industriellen Entwicklungen eine Reihe von Chancen, aber auch Risiken bärgen. Neue Fragen würden aufgeworfen von Eigentumsrechten und rechtlicher Haftung bis hin zur Standardisierung und der Produktion von 3D-gedruckten Waffen. Diesem Thema widmet die Studie einen breiten Raum, ohne jedoch auf den von c’t bereits erbrachten Nachweis einzugehen, dass an dem Gerede vom Waffendruck daheim für jederman nicht viel dran ist.
Also mit Vollgas auf ein Problem, welches – zumindest noch – nicht akut ist und wirklich wichtige Themen einfach mal vergessen:
Themen wie Arbeits- und Verbraucherschutz im Hinblick auf mögliche Gesundheitsrisiken durch Emissionen beim 3D-Druck und entsprechende Umweltsiegel für das Filament, behandelt die Studie hingegen nicht. Nach Recherchen von heise online verfügen bislang weder die für Arbeitsschutz noch die für Verbraucherschutz zuständigen Behörden in Deutschland wie die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) oder das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) über Kenntnisse zu dieser Thematik.
Das wird echt ein toller Europawahlkampf, wenn es schon so los geht. Möglicherweise giftige Emissionen beim 3D-Druck? Umweltverträglichkeit der Ausgangsmaterialien? Verbraucherschutz? Alles kein Thema, aber unbedingt verhindern, dass sich die Leute womöglich Lego-Steine ohne Lizenz „drucken“, ein Lego-Stein-Katapult oder schlimmere Waffen. Das ist voll wichtig, ist das.
Kann man 3D-Drucker nicht einfach verbieten? Ich frage kopfschüttelnd für eine grüne Partei…
Add your first comment to this post