Na ist das nicht fein? Der Deutsche Bundestag hat IP-Adressen über Verizon. Ja, das Verizon, welches so intensiv mit der NSA kuschelt. Denen vertraut der Bundestag also das Routing ihres Internettraffics an?
Das versteht man dann wohl unter transatlantischer Freundschaft und Zusammenarbeit: Irgendwie wird sich die NSA die Daten ja schließlich eh holen (und sei es vom BND), da muss man es den amerikanischen Freunden ja nicht unnötig schwer machen. Teilweise bekommt der Bundestag auch IPs vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik oder dem Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes. Aber warum surfen die Abgeordneten und deren Mitarbeiter dann über Verizon-IPs? Ach ja, Zusammenarbeit und so…
Und das Berliner Abgeordnetenhaus geht über Colt, ein Unternehmen aus London. Ja, das London in Großbritannien. Ja, das Großbritannien mit dem nicht weniger datenhungrigen GCHQ. Ach ist das alles ein Spaß.
Und jetzt erwartet also wirklich jemand Aufklärung oder gar Lösungen gegen die globale Massenüberwachung von Politikern, die sich nicht mal so simple Fragen stellen, wie zum Beispiel: „Haben wir vielleicht noch mögliche Schwachstellen bei uns?“ Und Verizon ist mindestens eine mögliche Schwachstelle, ich würde das „möglich“ hier sogar streichen.
BTW: Der Landtag im Saarland geht über das Uni-Netz raus, ist ja schon mal nicht schlecht.
Wundert dich das echt Carsten? Haben wir nicht schon länger eine „Weltregierung“? Die zwar selten offiziell an einem Tisch sitzt, aber doch dasselbe Ziel verfolgt?