Ach ja, Apple…

Da war  ja gestern Abend was. Ich muss zugeben: Seit langem mal wieder eine Apple Produktvorstellung, die ich mir live angeschaut habe. An sich nur aus einem Grund: Vertragsverlängerung steht an und ich wollte dann schon wissen, was mein zukünftiges neues iPhone so kann. Aber vorher ging es ja noch um Apple Watch, Apple TV und das iPad Pro (und so ganz am Rande noch das iPad mini 4).

Apple Watch

Apple Watch

Ja, sie sieht gut aus, sie kann einiges und die neuen Armbänder sind schon schick. Aber 449 Euro für eine Smartwatch aus Alu mit Sportarmband oder 799 Euro für das Modell aus Edelstahl mit Lederarmband? Happig, gerade bei der Akku-Laufzeit. Nö, da bleibe ich bei meiner Pebble Time Steel, die zwar nicht ganz so schick aussieht und nicht ganz so viel kann, aber alles, was ich derzeit brauche und der Akku hält mal eben locker eine Woche. Ich warte dann mal weiter auf eine Apple Watch mit einer Akkulaufzeit von mindestens drei Tagen.

iPad Pro

iPad Pro

Lange wurde das Ding gerüchtet und  da ist es nun endlich. Für Grafiker sicher eine Überlegung wert, so als Ergänzung zum Mac, statt einem Grafiktablett. Ist schon fein, wenn man die Sachen beim Kunden nicht nur zeigen, sondern auch mal eben schnell bearbeiten kann. Die Apps von Adobe scheinen da ja echt einiges drauf zu haben. Für mich? Eher nicht so. Zumindest nicht so lange es keinen anständigen Mail-Client mit PGP/GPG für iOS gibt. Ansonsten kann ich ja inzwischen fast alles mit dem iPad machen, was so zu meinem Job gehört – nur eben einen nicht unerheblichen Teil meiner Mails nicht lesen. So lange das so bleibt: MacBook. Daher finde ich auch die Bezeichnung „Pro“ ein wenig irreführend, immerhin gibt es ja noch einige andere Anwendungen, für die es dann doch Mac OS X sein sollte (oder meinetwegen auch Windows). Irgendwie will das – trotz der offenbar in dem Ding steckenden Rechen- und Grafikpower – nicht in meinen Schädel, wie das zusammen gehen soll: iOS und Pro.

Ach und der Pencil: Ja, 2007 sagte Steve Jobs, dass kein Mensch einen Stylus will, bezog sich damit aber ganz klar auf Smartphones. Bei der Zielgruppe und den Möglichkeiten des Pencil ist die Zielgruppe ja recht deutlich, nämlich die schon erwähnten Grafiker. Die dürften mit dem Ding ziemlich happy werden (wenn ihnen denn einfällt, wie sie ihn unterbringen 😉 ).

Apple TV

Apple TV

Grundsätzlich nix neues, alles irgendwo schon mal gesehen. Die Fernbedienung ist ganz nett, auch die Möglichkeit zu spielen wie mit einer Wii gefällt mir ganz gut. Für einen App Store wurde es ja nun wirklich endlich mal Zeit. Was mir richtig gut gefällt: Die Suche über mehrere Videodienste. Klar, mit werstreamt.es kann man auch suchen – aber eben nicht direkt starten. Wenn dann noch Amazon sein Instant Video auf das neue Apple TV bringt und an die Suche dran hängt (gilt natürlich auch für andere Streamingdienste), dann wird das eine richtig feine Sache.

iphone 6s

iPhone 6S (Plus)

Alles wie erwartet: Schneller, 3D Touch bzw. Force Touch, bessere Kameras – ja, alles fein. Gefällt mir. Vor allem 3D Touch könnte eine echte Verbesserung sein, mit den Trackpads der neuen MacBooks funktioniert das ja auch schon ziemlich gut. Ob das nun andere vorher hatten (zumindest theoretisch) oder nicht ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal, wichtig ist mir, dass es funktioniert und nach meiner Erfahrung dürfte die Wahrscheinlichkeit recht hoch sein, dass es das im iPhone 6S auch tut. Ach und Live-Fotos.Ja, auch so was gab es schon vorher – aber den Unterschied dürfte dieser kleine Nebensatz machen, dass Facebook die Live-Fotos unterstützen will. Ehrlich mal: Wie viele „Living Images“ sind euch bislang über den Weg gelaufen? Stellt euch darauf ein, dass es demnächst sehr viele sein werden, zumindest wenn ihr bei Facebook unterwegs seid.

Interessant scheint mir die Möglichkeit das iPhone direkt von Apple zu „abonnieren“, das dürfte einigen Mobilfunkbetreibern so gar nicht gefallen (während andere jubeln dürften): Statt iPhone und Vertrag im Paket zu nehmen, holt man sich das iPhone gegen eine monatliche Rate direkt bei Appleund sucht sich dann den jeweils passenden Mobilfunkprovider aus. Und ganz wichtig: endlich gibt es auch eine J.B.O.-Edition des iPhones in rosa 😉

iCloud

Speicherpreise halbiert? Na endlich – jetzt fehlt nur noch die Möglichkeit mehr als 1TB zu bekommen (was glaubt ihr wie viele Konzertfotos in den ganzen Jahren zusammen gekommen sind?).

Copycat

Natürlich hat Sascha wieder einen Copycat-Kommentar geschrieben. Ein bisschen lachen musste ich beim Lederarmband für die Apple Watch. Da hätte ich Sascha mehr zugetraut, echt jetzt. Lederarmbänder für Armbanduhren sind nun wirklich nichts, was man als „Kopie“ bezeichnen müsste. Dabei ist die dickste Kopie doch wohl Time Travel: Durch Drehen der „Digital Crown“ kann man chronologisch vor und zurück navigieren – bei der Pebble Time geht das eben über die Tasten oben und unten an der rechten Seite. Das ist mal eine anständige Kopie eines Features. Aber Lederarmbänder? Echt jetzt 🙂

Auch die anderen Funktionen und Neuerungen finden so ziemlich alle ihre Vorbilder, da hat sich Apple durchaus reichlich bedient, ob nun bei Wii, Microsoft Surface, Blackberry… und wie ich schon mehrfach sagte: So läuft das in der Branche schon immer und so lange es den Nutzern am Ende was bringt und keine reinen Plagiate sind, ist es doch gut. Ich will gar nicht daran denken, wo die Entwicklung heute wäre, wenn nicht fleissig Ideen aufgegriffen, verbessert, verändert und neu gedacht worden wären? Und eines hat eben Apple, was den anderen Herstellern weitgehend fehlt: Das „Alles aus einer Hand“-Prinzip von Hardware, Software und Diensten. Das macht die Devices eben so attraktiv. Was hilft mir denn ein anderes Device, welches diese oder jene Funktion früher hatte, wenn es sich eben nicht so flauschig in das Gesamtsystem einfügt? Nicht viel…

Und bis Samstag überlege ich weiter, ob es nun das iPhone 6S oder das 6S Plus wird, welches mein 5S ersetzen soll – hoffentlich bevor der Akku komplett verreckt. Für irgendwann steht dann noch das neue Apple TV auf der Wunschliste, aber iPad Pro und Apple Watch sind – zumindest bis jetzt – nichts für mich.

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Markus G. Sänger

Ach ich finde das ja immer etwas … ​*gäääähhhn*​ … Verzeihung, ermüdend. Eine Selbstzweckshow um die Marke ein wenig künstlich aufzuladen, als wäre es noch mal 10 Jahre zuvor. Jeder Konzern stellt alle Nase lang Neuerungen technischerdings vor, das ist dann schon etwas boring, wenn da nichts wirklich Neues kommt. Ich persönlich verstehe diesen Key Note-Hype null.