Zwei Jahre Untermieter

Seit knapp über zwei Jahren bin ich Untermieter in meiner eigenen Wohnung. Weder kann ich mich frei bewegen noch ist mir die Entscheidungsgewalt darüber geblieben, wann (oder ob) ich aufstehe und auch alleine ins Bett kann ich nicht mehr gehen. Schuld daran sind Pauline und Pepper, Mutter und Tochter, schwarze Scottish Fold Katzen (Pepper mit einem bisschen Maine Coon), die über die Katzenhilfe Oldenburg zu mir gefunden haben.

Anfangs waren sie beide extrem scheu. In ihrem früheren Zuhause, das sie sich mit Hunden teilen mussten, fühlten sie sich wohl nicht so richtig wohl – so zumindest die Info, die ich bekommen hatte. Ich sollte auch keine zu großen Erwartungen haben, eher damit rechnen, dass die Katzen scheu bleiben würden. Die ersten Tage oder sogar Wochen würde ich sie praktisch nicht zu Gesicht zu bekommen. Zugehört hatten die beiden da aber nicht…

Es dauerte keine zwei Tage, bis sich Pauline entschieden hat, dass es sehr bequem auf meinem Bauch ist, wenn ich vor dem Fernseher liege und man sich da wunderbar streicheln und kraulen lassen kann. Inzwischen fordert Pauline regelmäßig Streicheleinheiten ein – und nimmt keinerlei Rücksicht darauf, was ich gerade mache (sorgt regelmäßig für Erheiterung in Video-Calls, wenn sie dann auf meine Schulter springt).

Pepper suchte zwar auch relativ schnell die Nähe zu mir, aber ohne Anfassen bitte. Das hat sich bis heute nicht grundsätzlich geändert: Wehe ich verlasse den Raum und schließe die Tür hinter mir, das geht gar nicht – vorbei sind die Zeiten, in denen ich alleine auf dem Klo war. Selbstverständlich wird zwar auch mit im Bett geschlafen, aber normalerweise am Fußende und mit etwas Abstand. Streicheln und kraulen ist bis heute nur in Ausnahmefällen und dann auch nicht länger als drei Minuten erlaubt.

Die beiden haben einiges durcheinander gebracht – in Bezug auf meine Lego-Sammlung auch buchstäblich – und sie können mir zeitweise auch kolossal auf die Nerven gehen. Andere Katzen-Untermieter:innen wissen, wie sehr die einem das Nervenkonstüm strapazieren können: Ausgewürgte Haarballen, nächtliche „wir jagen durch die Wohnung“-Partys, Futter-Mäkeleien, morgendliches Wecken ca. 3 Stunden vor Sonnenaufgang und nicht zu vergessen das lustige „Ich will raus – nein rein – ach doch raus – nö, lieber rein“-Spiel.

In den letzten Monaten hatten die beiden einen enormen Anteil daran, dass ich das durchgestanden habe. Den beiden konnte ich nicht vormachen, dass es mir gut ginge – und je schlechter es mir ging, desto mehr waren beide in meiner Nähe. Da hat dann Pepper auch mal statt neben mir im Bett auf meinem Bauch gelegen.

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[…] so prall und er hat sich regelmäßig in den Küchenstühlen verkeilt. Und richtig schlimm wurde es dann mit den Katzen. Die lassen ihr Spielzeug und ihre Decken überall rumliegen und nehmen keine Rücksicht auf […]