Zu dem Urteil des Verwaltungsgerichts des Saarlands (Unverdächtige sind verdächtig und müssen sich ausziehen) hat Udo Vetter die Betroffene selbst interviewt.
Der beschriebene Umgangston unserer Freunde und Helfer entspricht durchaus auch meiner Erfahrung:
Ich fragte eine Polizistin am Zelt, was jetzt passiert. „Das werden Sie schon sehen.“
Das scheint üblich zu sein bei Kontrollen. Ich erinnere mich noch gut an eine ganze Reihe von Kontrollen vor Jahren in Nürnberg. Wegen meines Jobs war ich oft am Hauptbahnhof unterwegs, wegen Überstunden auch spät Abends – und so als lang- und bunthaariger Mensch ist man ja sowieso verdächtig. Der Normalfall war dann meist, dass ich meine Zigaretten einzeln in der Hand hatte (die Schachtel wurde gerne und häufig zerlegt), den Inhalt meines Rucksacks vom Boden aufsammeln durfte und mich auch regelmässig fragen lassen musste, wo ich denn meine Drogen verstecken würde… Gefunden haben die natürlich nie was – wo nix ist kann auch nix gefunden werden. Der Umgangston war aber immer ausgesprochen unfreundlich – scheint zum Programm zu gehören.
Ach und einmal wurde ich tatsächlich zum Vorgesetzten (der in einem Bus seinen Kaffee trank) mitgeschleppt (“Mitkommen!” – “Und warum?” – “Mitkommen!”), weil sich die beiden Meister nicht sicher waren, ob sie mir jetzt eine Anzeige rein drücken müssen wegen meines Aufnähers mit dem durchgestrichenen Hakenkreuz. Der Cheffe hat denen dann aber gesagt, dass es in dem Zusammenhang kein Problem sei – heute ist das ja auch nicht mehr so klar.