Im Hause Burda sollte man sich vielleicht mal ein paar Gedanken über Widersprüche machen oder sich mit der „Goldenen Regel“ befassen. Ein Widerspruch ist es zum Beispiel, wenn der Chef des Hauses schreibt:
Doch wer die Leistung anderer kommerziell nutzt, muss dafür bezahlen. Dieses ökonomische Grundprinzip muss auch im digitalen Zeitalter mit seiner „Link-Ökonomie“ gelten. Sonst sehen wir der schleichenden Enteignung der Inhalte-Produzenten tatenlos zu. Dabei gilt es, gemeinsam Regeln zu finden, ohne die freie Kultur des Netzes einzuschränken.
Aber dann von Burda selbst einfach mal Fotos aus dem Internet geholt werden, um sie ohne Honorar oder auch nur Credits abzudrucken. Lustig ist daran ja irgendwie, dass man dann doch bereit war zu zahlen, aber man sich bei Burda doch bitteschön das Recht heraus nimmt, selbst zu bestimmen, was sie zahlen möchten:
Der Burda Verlag überwies dann den halben Rechnungsbetrag, es sei das Honorar, das man auch Profifotografen zahle, der Aufschlag sei eingerechnet.
Was wäre wohl passiert, wenn der eine oder andere Kochbuch-Abgemahnte einfach nur die Hälfte des geforderten Betrags überwiesen hätte mit der Argumentation, das sei „das Honorar, das man auch anderen Futter-Fotografen zahle, der Aufschlag sei eingerechnet„. Wenn das alles nicht so traurig wäre…
Aber vielleicht meinte Herr Burda genau das, wenn er davon schreibt, es gelte gemeinsame Regeln zu finden, „ohne die freie Kultur des Netzes einzuschränken„: Regeln die festlegen, wer wie viel dafür zahlen muss, dass Verlage Inhalte ins Netz stellen, ohne aber die Möglichkeiten für die Verlage einzuschränken, sich nach belieben im Netz an den Inhalten anderer zu bedienen? Vielleicht kann der Herr Burda das bei Gelegenheit mal erläutern?
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