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Hier haben wir ein Beispiel eines Polizisten/einer Polizistin mit falscher Berufswahl. Nein, egal was die Frau da vorher verbal abgesondert hat, ob sie die Polizisten nun als Nazis beschimpft (wie in den Kommentaren zum Video gemutmaßt wird) oder zwei Stunden lange Backrezepte rezitiert hat: Ein Schlag ins Gesicht war hier garantiert keine angemessene Reaktion.
Als Polizist muss man sich eben auch mal nerven lassen, wer das nicht verträgt, der soll sich einen anderen Job suchen. Ist ja nicht so, dass man vor der Entscheidung zur Polizei zu gehen nicht weiss, was da so alles zu den Aufgaben gehört – Demos gibt es ja nicht erst seit letzter Woche…
Update: Simon Engelhaupt von der Piratenpartei wurde bei der Aktion verhaftet – angeblich nur, weil er die Polizeiaktion gefilmt hat:
Simon war in einigen Metern Abstand dabei das Vorgehen zu filmen als ein Polizist versuchte ihm seine Kamera, die er um den Hals trug, zu entreißen. Da die Kamera an Ihm befestigt war und es der Polizei daher nicht gelang die Kamera zu entreissen, wurde er von bis zu 5 Polizisten eingesackt.
Gesucht werden noch Zeugen des Vorfalls und der Verhaftung, sind ja nicht gerade Kleinigkeiten, die Simon da vorgeworfen werden: Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte gemäß § 113 StGB, Körperverletzung und Sachbeschädigung.
Die Tante kann noch froh sein, dass sie nur eine gelangt bekommen hat und nicht mit Werkzeug bearbeitet wurde. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: wer auf solchen Veranstaltungen was von der Polizei auf die Fresse bekommt, der hat sich das allermeistens redlich verdient. Und eine Anzeige wegen Widerstandes gibt es als Sahnehäubchen noch obendrauf. Erst mit der Polizei anlegen und dann rumheulen, wenn man den Kürzeren zieht.
@Klaus:
Auch durch ständiges Wiederholen wird es nicht richtiger… Und gerade nicht in dem Fall: Die Frau ist keine Bedrohung für die Polizisten, die Gewalt geht hier von der Polizei aus. Der Polizist/die Polizistin gehört erstmal beurlaubt – jeder andere der seinen Chef schlägt wird gleich raus geschmissen. Denn genau das scheinst auch Du gerne zu vergessen: Die Polizei wird von uns bezahlt und ganz sicher nicht, um uns zu verprügeln, nur weil einzelne Polizisten offensichtlich nicht geeignet sind für den Job…
Hm… Aber die Frau geht mit ihrem Arm ja schon in Richtung Polizist. Was auch immer da passiert ist, es ist komisch. Weiß nicht, was der Polizist da in der Hand hat. Sollte das Schlagstock/ähnliches sein, muss der davon ausgehen, dass das entwendet wird. Eine heftige Reaktion war es allerdings, zugegeben.
@Evan:
Dann geht ihr Arm in seine Richtung, dann hätte er den Arm abwehren können – ein Schlag ins Gesicht war da aber nicht gerechtfertigt…
Das sagte ich ja. Eine heftige Reaktion, die so nicht passieren darf.
Dennoch: Man sollte aber so intelligent sein, einem Polizisten nicht mit der Hand in der Bauchgegend herumzufuchteln. Macht man mit jedem x-beliebigen Typen auch nicht ;).
@Evan:
Würdest Du nicht machen, ich nicht – aber für so manche ältere Frau gehört Fuchteln zu einem Gespräch zwingend dazu, wirklich *g*
[…] in Stuttgart – Bei Caschy noch ein Video von dem Stuttgart-Mitten-in-die-Fresse-Vorfall gefunden, da ist der Polizist auch zu […]
*lach* – ja doch, das kann ich bestätigen :).
*lach* – ja doch, das kann ich bestätigen :).
Die Tante ist den Polizisten nicht (nur) verbal angegangen, sie hat ihn angefasst. Das ist eine verdammt schlechte Idee, noch dazu, wenn die Stimmung eh schon aufgeheizt ist. Die Abwehrreaktion ist also verständlich, über die Heftigkeit kann man im Nachhinein vortefflich diskutieren, der Polizist hatte es in diesem Moment aber sicher eilig, sich die Tante auf Distanz zu halten. Auf die Nase hauen ist übrigens eine gute Idee, dann beginnen nämlich die Augen zu tränen und man nimmt so dem Gegner die Sicht.
Die Demonstranten scheinen auch häufig zu vergessen, dass die Polizei nicht für das verantwortlich ist, wogegen sie demonstrieren. Die Polizei muss nur die Lage unter Kontrolle behalten und den Saustall aufräumen. Wenn sich also ihre angestaute Wut gegen Polizisten entlädt, dann trifft es die Falschen. Lieber einen großen Bogen um die Damen und Herren in Grün machen, das ist gesünder, zumal man ja gegen die Polizei eh den Kürzeren zieht.
@Klaus:
Ach die armen, armen Polizisten… nee, echt nicht. Es hat sie keiner gezwungen zur Polizei zu gehen und es ist nicht zu viel verlangt, dass sich Polizisten verdammt noch mal zusammen reissen. Und von wegen „den kürzeren ziehen“ – was soll das? Noch mal: Die Damen und Herren in grün arbeiten für uns und werden von uns bezahlt, da ist es das Mindeste, dass die die Verhältnismäßigkeit nicht vergessen und nicht ihre Position ausnutzen. Und noch mal: Der Frau ins Gesicht zu schlagen, weil sie den Polizisten am Arm berühren wollte ist nicht verhältnismäßig, egal was sie verbal alles dazu abgelassen hat. Und selbst wenn sie den Polizisten einen impotenten Volltrottel genannt hätte oder ihm Furunkel an den Sack gewünscht hätte…
Niemand muss sich beleidigen oder anpacken lassen und Polizisten gleich zweimal nicht. Sie sind keine Fußabtreter für agressive Demonstranten. Wenn natürlich jemand ganz offensichtlich nach Prügel bettelt, dann setzt sich schon der Dienstleistungsgedanke durch und dem Wunsch wird umgehend entsprochen. Die Tante hat ganz eindeutig nach dem Polizisten gegriffen und der muss in diesem Moment entscheiden, ob er einen Angriff abwehren muss. Wenn man im nachhinein die Videoaufzeichnung in Zeitlupe anschaut, kann man natürlich großspurig von „Verhälnismäßigkeit“ schwadronieren, im Zweifelsfall fällt die Entscheidung des Polizisten zugunsten der eigenen Gesundheit aus und es gibt eine entsprechende Abwehrreaktion.
Und verbale Engleisungen sollte man sich als Demonstrant einfach verkneifen. Man liefert damit der Polizei einen guten Grund, die Personalien festzustellen und dabei kommt es dann zu einem Widerstand, der die Prügel rechtfertigt und weitere Strafanzeigen nach sich zieht.
@Klaus:
Doch, Polizisten müssen es abkönnen auch mal beleidigt zu werden und Polizisten müssen sich soweit im Griff haben, dass sie nicht überreagieren. So einfach ist das. Die haben nicht irgendeinen Job, die haben eine verdammt Verantwortung. Dass sie dabei eben auch mal Beleidigungen einstecken müssen für Mist, den andere machen, ist nicht schön, gehört aber dabei zum Berufsrisiko. Wie ich schon schrieb: Keiner von denen wurde gezwungen zur Polizei zu gehen und keiner von denen kann behaupten, er hätte nicht ahnen können, was da auf ihn zu kommt.
Und die Argumentation, man solle sich mal lieber von der Polizei fern halten, schließlich sitze sie am längeren Hebel usw. ist unter aller Sau. Wo leben wir denn? Angeblich ist das hier noch eine Demokratie und ein Rechtsstaat und Gesetze gelten auch für Polizisten. Und wenn sich Polizisten nicht an Gesetze halten, wenn sie überreagieren und ähnliche Scheiße bauen, dann gehört das entsprechend verfolgt. Und damit wären wir wieder bei der Sache mit der eindeutigen Kennzeichnung, die endlich her muss. Die einzige Möglichkeit gegen solche Polizisten vorzugehen, die glauben sie stünden über dem Gesetz und viel zu oft von anderen Polizisten gedeckt werden, die „Korpsgeist“ über die Gesetze stellen.
Wenn mir also meine Haus-und-Hof-Bullen wieder über den Weg laufen, gebe ich ihnen wilde Tiernamen und trete ihnen vors Schienbein. Und wenn sie fragen warum, dann sage ich „das gehört zu euerem Berufsbild, ihr habt wohl eueren Arbeitsvertrag nicht richtig gelesen“. Ich glaube, die lassen mich einliefern oder hauen mir gleich… Aber lassen wir das.
Die Polizei ist nicht an Gewaltausbrüchen ineteressiert, das USK hat spezielle Deeskalationsbeamte im Einsatz und fertigt selbst Videoaufzeichnungen zur Beweissicherung an. Auch wenn wir uns jetzt im Kreis drehen, wenn jemand etwas auf die Zwölf bekommt, dann bestimmt nicht grundlos. Du kennst nur die Sicht der Demonstranten, ich habe schon viele Geschichten von USK-Beamten gehört, die bei solchen Veranstaltungen (Demonstrationen, Castor-Transporte, Fußballspiele, Weltwirtschaftsgipfel, usw.) im Einsatz waren. Ich kann daher die Sitauation der Polizei besser verstehen als die der Demonstranten.
@Klaus:
Ich rede ganz klar von Demosituationen und nicht davon, einfach mal so ein paar Beleidigungen vom Stapel zu lassen, nur weil man einen Polizisten beim Einkaufen sieht… Das sind schon Unterschiede. Und in einer Demosituation muss ein Polizist das eben abkönnen und wenn ohne Not einer Demonstrantin ins Gesicht geschlagen wird, dann haben die Deeskalitionskurse ganz offensichtlich nicht gewirkt…
@Klaus: Ich fühl mich grad [url=http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-53066.html]an was erinnert[/url]… *kicher*
Ich teile Carstens Auffassung. Zugegeben, was da insgesamt abgeht, ist nicht mehr normal – weil’s niemanden kalt läßt. Aber der allergrößte Teil der Demonstranten IST friedlich. Sind zuhauf Leute „aus der Nachbarschaft“, die sonst nie zu solchen Veranstaltungen gehen. Viele Rentner z.B.. Allein die Zusammenstellung der Demonstranten ist nahezu einmalig.
So, ich habe mal Fachpersonal gefragt, die haben das Video allerdings nicht gesehen. Sie würden keine alten Leute schlagen, da diese haushoch unterlegen sind. Vielleicht etwas schubsen, aber recht viel mehr ist das im Video auch nicht. Viel besser sei es, die Wut in sich hineinzufressen und wenn dann der Richtige kommt, konzentriert rauszulssen. Vielleicht war die Tante auch gerade „die Richtige“, man weiss es nicht.
@Klaus:
„Viel besser sei es, die Wut in sich hineinzufressen und wenn dann der Richtige kommt, konzentriert rauszulssen.“
Solche Zitate und gerade auch solches Verhalten trägt dazu bei, dass die Damen und Herren in Grün ihren Ruf nicht verbessern…