Wir erinnern uns: Direkt nach den Anschlägen von Brüssel erschien auf der Facebook-Seite von Vera Lengsfeld ein reichlich geschmackloser Beitrag. Dieser hatte das Zeug zum „Arschloch-Kommentar des Tages“ zu werden. Nun will das aber Frau Lengsfeld gar nicht gewesen sein. Und die Ausreden werden immer abenteuerlicher.
Zuerst ließ sie gegenüber dem Tagesspiegel verlauten, sie habe versehentlich beim Teilen den Kommentar einer anderen Person übernommen. Nun, aufgrund der Darstellung des Postings auf ihrer Seite hätte sie den Kommentar dazu manuell kopieren und einfügen müssen. Ob so was zufällig passiert, weil man „mausrutscht“? Ich denke wir sind uns einig, dass Zweifel daran berechtigt sind.
Gegenüber der Huffington Post und in ihrem eigenen Blog wird es aber noch abenteuerlicher:
Die Huffington- Post publiziert einen großen Artikel über einen Post auf meiner Facebook- Seite, die immerhin von 5000 Freunden besucht und bestückt werden kann. Sie sagt mitten im Artikel selbst: „Ob der Facebook-Beitrag tatsächlich von Vera Lengsfeld stammt, ist bislang nicht geklärt. Vera Lengsfeld war zunächst für eine Stellungnahme der Huffington Post nicht zu erreichen.“
Tatsache ist, niemand von der Huffington- Post hat versucht, mich zu erreichen. Dann hätte es auch keine Story gegeben, denn dann hätten sie erfahren, dass dieser Post nicht von mir stammt, sondern von einer meiner Facebook- Freundinnen. Mit etwas Recherche hätte das die Huffington- Post auch selbst rauskriegen können.
Das riecht doch nach einer ausgemachten Verschwörung der AntiFa gegen Vera Lengsfeld… oder einfach nach billigen Ausreden.
Werfen wir einen Blick auf den Beitrag, von dem ich ja einen Screenshot angefertigt habe:
Es ist eindeutig zu sehen, dass der Kommentar unter ihrem Namen auf Facebook veröffentlicht wurde. Um einen Beitrag im Namen einer Seite zu veröffentlichen muss man aber entsprechende Rechte für die Seite haben. Nun könnte theoretisch Frau Lengsfeld natürlich jedem ihrer „Fans“ bei Facebook auch entsprechende Rechte auf der Seite eingeräumt haben. Ich denke aber, dass man dies durchaus bezweifeln kann. Niemand, der auch nur ein bisschen Verstand hat, würde 5.000 Menschen einfach so das Recht einräumen im eigenen Namen zu posten.
Bleiben also als Urheber für den Beitrag nur Vera Lengsfeld oder eine Person mit Zugriff auf die Seite – daher auch der Hinweis der Huffington Post, dass man nicht sicher sein könne, dass der Beitrag von ihr persönlich stammte. Es gibt natürlich den unwahrscheinlichen Fall, dass ihre Seite gehackt worden wäre, andererseits passt das nicht so ganz zu ihrer restlichen Darstellung. Es bleiben am Ende zwei Möglichkeiten:
- Der Beitrag stammt von Vera Lengsfeld oder einer Person aus ihrem Umfeld mit Zugriff auf die Facebook-Seite, er ist ihr aber äußerst peinlich geworden, weswegen sie ihn hat verschwinden lassen (und womöglich die ganze Seite gleich dazu, aber vielleicht wurde die wirklich von Facebook gesperrt) oder
- es handelt sich um eine Verschwörung an der Regierung, AntiFa und Facebook beteiligt sind, mit dem Ziel den Ruf von Frau Lengsfeld zu zerstören.
Wollen wir abstimmen?
Liebe Frau Lengsfeld, ich finde den Beitrag widerlich, aber noch widerlicher finde ich ihr Rumgeeiere, statt einfach klipp und klar zu sagen, von wem der Beitrag in Ihrem Namen gepostet wurde. Und sollte er von Ihnen persönlich und Ihnen inzwischen peinlich sein, dann entschuldigen Sie sich und fertig. Wenn Sie sich jetzt über einen „Shitstorm“ beklagen (ich würde es höchstens ein laues Exkrementlüftchen nennen), dann beschweren Sie sich bitte bei sich selbst. Denn so wie es sich darstellt, sind nunmal Sie selbst dafür verantwortlich.
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