Das mit der GEZ

Fernseher - Foto: jot.punkt

Und schon wieder geht es um GEZ. Ganz tolle Gebühren und ich hätte vielleicht auch den Eindruck, dass diese Gebühren sinnvoll wären, wenn denn die versprochene Grundversorgung umfassend dort stattfinden würde, wo ich sie auch nutze: im Internet. Aber genau das wurde ja erstmal anständig zusammen gestrichen.

Aktuell ist es ja so, dass es unterschiedliche Gebührensätze gibt: wer einen Fernseher hat, der zahlt 17,98 Euro im Monat, wer nur ein Radio, einen PC oder ein Smartphone hat, der zahlt nur 5,76 Euro. Soweit so gut. Laut Carta (auch bei UPLOAD wird diskutiert) ist nun geplant, dass in Zukunft nur noch ein Gebührensatz gelten soll – natürlich der höhere. Außerdem soll es statt einer Gerätegebühr eine Haushaltsabgabe werden. Das könnte trotz der höheren Gebühr durchaus ein paar Vorteile haben:

  • die blödsinnige Idee, dass man als daheim arbeitender Selbstständiger, doppelt zahlen müsse, wäre dann wohl vom Tisch
  • Wohngemeinschaften würden dann wohl auch nur noch einmal zur Kasse gebeten und nicht jeder Mitbewohner einzeln

Nachteile würden natürlich nicht ausbleiben, zum Beispiel für Firmen, die bislang nur die reduzierte Gebühr für Radio/PC zahlen. Und ob die potentiellen Vorteile nicht z.B. per Definition „Arbeitszimmer = eigener Haushalt“ gekillt würden ist natürlich auch nicht sicher.

Was sicher ist: über eine Haushalts- statt einer Geräteabgabe würde sich der Kontrollaufwand und damit Kosten reduzieren. Aber warum nicht noch einen Schritt weiter gehen? Klar, der Öffentliche Rundfunk soll staatsfern sein, deswegen darf er nicht über Steuergelder finanziert werden. Aber Staat und Kirche sind ja auch getrennt, trotzdem zieht das Finanzamt für die beiden großen christlichen Kirchen auch Steuern ein. Warum also nicht auch eine Rundfunkabgabe? Ganz nebenbei würde sich damit der Aufwand von wegen Befreiung aus sozialen Gründen weg fallen: wer keine Steuern zahlt, der zahlt auch keine Rundfunggebühr. Eine ganze Reihe von Aussendienstmitarbeitern der GEZ müssten dann umsatteln auf andere Arten von Haustürgeschäften, aber es gibt sicher genügend Jobs, mit denen man sich effektiv unbeliebt machen kann ;)

Eine Frage stellt sich aber in jedem Fall: womit soll für Internetgeräte der höhere Gebührensatz gerechtfertigt werden, wenn gleichzeitig ARD und ZDF ihre Internetangebote nicht so ausgestalten können, wie es im Idealfall möglich wäre? Von Creative Commons Lizenzen für die Inhalte, die mit unseren Gebühren bezahlt wurden will ich gar nicht anfangen…

Foto: jot.punkt

4 Comments

Sag ich doch die ganze Zeit!

Allerdings habe ich jetzt einen Ausweg gefunden: Ich werde irgendwie versuchen an soviele Jobs wie möglich ranzukommen, die mit Öffentlich-Rechtlichen zu tun haben, um mir das Geld zurückzuholen, das ich bezahlen würde, wenn ich kein Bafög bekäme.

[quote] Wohngemeinschaften würden dann wohl auch nur noch einmal zur Kasse gebeten und nicht jeder Mitbewohner einzeln [/quote]

im zweifelsfall werden sicher die übelstmöglichen maßstäbe angelegt, was ein haushalt sei, und dann kann ich dir versichern, dass jeder einzelne bewohner einer wg einen eigenen haushalt darstellt, genau wie das wirtschaftsunternehmen in der wohnung …

[quote] Klar, der Öffentliche Rundfunk soll staatsfern sein [/quote]

nachdem das ja so eh nicht zutrifft, können die mich auch mit ihrer rundfunkgebühr ganz ganz gern haben…

>Ganz tolle Gebühren und ich hätte vielleicht auch den Eindruck, dass diese Gebühren sinnvoll wären, wenn denn die versprochene Grundversorgung umfassend dort stattfinden würde, wo ich sie auch nutze: im Internet. Aber genau das wurde ja erstmal anständig zusammen gestrichen.

Das ist aber verdammt falsch.
Es gibt ne ard mediathek,eine zdf mediathek,eine ndr mediathek u.s.w

Ausserdem gibt es zatoo.
Weiß nicht was da zusammengetstrichen worden sein soll,aber über meinen fernseher mit t-entertain,weigern sich die ör beharrlich die vod Inhalte zu liefern!

18€ nur wiel man eienn fernsher hat ist einfach nur noch krimminler wucher!
Über interent bekommt man wesentlich mehr inhalt!

Aber nach wie vor gilt,die gez gehlört sowieso abgeschafft,das märchen von der staatsferne lässt sich ja nu entgültig nicht mehr aufrechterhalten!
Und vielfalt gibt es bdie dne ör auch nicht!

asynchron :

im zweifelsfall werden sicher die übelstmöglichen maßstäbe angelegt, was ein haushalt sei, und dann kann ich dir versichern, dass jeder einzelne bewohner einer wg einen eigenen haushalt darstellt, genau wie das wirtschaftsunternehmen in der wohnung …

Ja, befürchte ich ja auch…

@Stefan

Vielleicht magst Du Dich mal informieren, wie groß die „Negativliste“ ist, was die ÖR Sender im Netz an Services und „presseähnlichen Angeboten“ alles *nicht* dürfen. Und Zatoo ist nun nicht wirklich kein Internet-Angebot, sondern nur die Möglichkeit das aktuelle Fernsehprogramm via TCP/IP zu empfangen.
Und Du merkst es ja bei Deinem T-Entertain selbst, wie das mit VOD und den ÖR aussieht…